Sago

[757] Sago (Grana sago), Nahrungsmittel aus dem Marke mehrer ostindischen Palmenarten (Cycas circinalis, revoluta, Sagus Rumphii u. bes. Sagus farinifera), von denen mancher Stamm mehre hundert Pfund Mark enthält. Er wird durch Kneten mit Wasser, öfteres Abwässern u. Decantiren gewonnen u. mittelst Durchpressens des noch feuchten Mehls durch durchlöcherte Metallplatten, so wie mittelst Trocknens u. gelinden Röstens bereitet; besteht nach der Bereitung aus weißlichen (Weißer S.), auch mehr od. minder bräunlichen (Brauner S.), harten, elastischen Körnern, welche in Fleischbrühe od. Wein gekocht, halbdurchsichtig, gallertartig u. so in Suppen u. in andern Zubereitungen als leichtverdauliche, nahrhafte, bes. geschwächten Individuen zusagende Speise benutzt werden. Einen dem Weißen S. vollkommen ähnlichen künstlichen S. bereitet man aus Kartoffeln (Kartoffel-S.); man kocht mehlreiche Kartoffeln, schält u. zerdrückt sie noch warm mit einer breiten Keule u. vermischt die Masse mit so viel trocknem Kartoffelstärkemehl als nöthig ist, um einen festen Teig daraus zu bilden. Diesen formt man in faustgroße Stücke u. reibt diese auf einem Reibeisen seiner od. gröber, je nachdem man größere od. kleinere Körner wünscht. Die zerriebene Masse breitet man auf ein Bret aus u. reibt sie mit einem andern Bret, bis die Form der Theile rund erscheint, worauf man sie durch ein Sieb sortirt. Nun läßt man sie vollkommen trocknen, bringt sie dann in eine Wanne, übergießt sie mit frischem Wasser u. reibt sie gelind durch, worauf sie durch künstliche Wärme getrocknet werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 757.
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