Sanson

[876] Sanson (spr. ßangßong), 1) Nikolas, geb. 1600 in Abbeville, war eigentlich Kaufmann, beschäftigte sich aber bes. mit geographischen Studien u. wurde wegen der, zur Zufriedenheit des Königs ausgeführten Vermessungen in der Picardie Staatsrath u. königlicher Geograph; er st. 1667 in Paris. Man hat von ihm eine Menge vorzüglicher Karten, bes. die vom alten Gallien, u. geographische Beschreibungen. Seine Söhne Nikolas (kam 1648 in einem Volksaufstande um), Wilhelm (st. 1703) u. Adrian (st. 1718), bes. die beiden letzten, gaben gleichfalls eine Menge schöner Karten heraus. 2) Henri, der Pariser Scharfrichter, welcher die Hinrichtung Ludwigs XVI. u. vieler tausend Opfer der Guillotine 1793 u. 1794 leitete, st. 1830 in Paris. Die Memoiren S-s, Par. 1830, 2 Bde., sind ein Roman. 3) Louis Joseph, war seit 1836 consultirender Wundarzt des Königs, Professor der klinischen Chirurgie u. Wundarzt am Hôtel-Dieu zu Paris; er ist der Erfinder des Steinschnitts durch den Mastdarm u. st. 1841; er schr.: Des moyens de parvenir à la vessie par le rectum, Par. 1817, 2. Aufl. ebd. 1821; mit Ch. Roche: Nouveaux élémens de pathologie medico-chirurgicale, ebd. 1825–27, 3 Bde.; De la réunion immédiate des plaies, Par. 1834; Des hémorrhagies traumatiq ues, ebd. 1836; Leçons sur les maladies des yeux, herausgegeben von Bardinot u. Pigné, Par. 1838; Traité des hernies, herausgegeben von Raige-Delorme, Brüssel 1838.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 876.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: