Schwimmer [1]

[687] Schwimmer, 1) ein Mensch, welcher schwimmt od. die Kunst zu schwimmen gut versteht; 2) ein in Federn hängender, hochgehängter, bedeckter Wagen, dessen Verdeck sich weit zurückschlagen läßt; 3) elektromagnetischer S. de la Rive's, ein Stück Kork mit einem in horizontaler Lage darauf befestigten schraubenförmig gewundenen Drahte, welcher mit einem Ende an eine Zinkplatte u. mit dem anderen an eine Kupferplatte, welche beide durch den Kork abwärts gehen, gelöthet ist. Setzt man diesen S. auf eine gesäuerte Flüssigkeit, so stellt sich die Achse des jetzt von einem elektrischen Strome durchlaufenen Drahtes in den magnetischen Meridian ein wie eine Magnetnadel; 4) bei Nachtlampen od. Nachtlichtern (s.d. 1) ein durchbohrtes, zwischen drei Korkstückchen befestigtes u. deshalb auf dem Öl schwimmendes Blechstückchen, auf welches der Docht aufgesteckt wird; daher auch 5) die Nachtlampe ohne Docht, s.u. Lampe A) a); 6) (Schwimmkugel) Vorrichtung an Dampfkesseln, durch welche[687] man den Wasserstand im Kessel erkennen kann. Der eiserne od. steinerne S. ist an einem zweiarmigen Bebel durch ein Gegengewicht so balancirt, daß er auf dem Wasser im Kessel schwimmt; ein am Hebel angebrachter Zeiger läßt an einer Scala den Wasserstand ablesen; 7) (Schwimmstab, Schwimmkugel), stab- od. kugelförmige Körper von mittlerer Größe u. nahezu demselben specifischen Gewichte wie das Wasser, welche man auf einem Bache od. Flusse fortschwimmen läßt, um aus dem von ihnen in einer bestimmten Zeit zurückgelegten Wege die Geschwindigkeit des Wassers zu bestimmen; 8) (Schwömminge), sonst die dünnen Blechmünzen in Holstein u. Dänemark, weil sie so dünn waren, daß sie auf dem Wasser schwammen; überhaupt 9) so v.w. leichte Münzen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 687-688.
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