Sechsstädte

[722] Sechsstädte, in der Oberlausitz die Städte Bautzen, Görlitz, Zittau, Löbau, Lauban u. Kamenz,[722] welche 1346 zum Schutz gegen Raubritter einen Bund geschlossen u. gewisse, sonst meist nur dem Adel zuständige Rechte erworben hatten, namentlich hatten sie ihre eigenen Gerichtshöfe u. hielten in Löbau ihre Städtetage. Wegen ihrer Begünstigung der Reformation u. angeblichen Weigerung im Schmalkaldischen Kriege dem Könige von Böhmen ihr Contingent zu stellen, verloren sie 1547 durch den sogenannten Pönfall (Straffall) einen großen Theil ihrer Privilegien u. Güter. Mit der Oberlausitz wurden sie 1635 sächsisch. Nachdem aber bei der Theilung Sachsens 1815 Görlitz u. Lauban an Preußen gekommen sind, bestehen die übrigen unter dem Namen der Vierstädte in einer durch die sächsische Constitution von 1831 modificirten Weise noch jetzt fort; s. Lausitz S. 171.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 722-723.
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