Sohr [1]

[245] Sohr, 1) Peter, war in der 2. Hälfte des 17. Jahrh. Schul- u. Rechenmeister, dann Cantor u. Organist bei der Gemeinde zum Heiligen Leichnam in Elbing in Preußen; er setzte viele Choralmelodien im arienhaften Styl, besorgte die Ausgabe von Crügers Praxis pietatis melica, mit Melodien, Frankf. a. M. 1668, u. gab dieselben mit vermehrten Melodien als Musikalischer Vorschmack der jauchzenden Seele im ewigen Leben, 1683, heraus; dies ist das Sohrsche Gesangbuch, welches 430 Melodien enthält. 2) Friedrich von S., trat 1789 in ein preußisches Husarenregiment u. focht mit demselben[245] 1792 u. 1793 gegen die Franzosen. Als Stifter des brandenburgischen Husarenregiments wohnte er 1813 allen Schlachten des York'schen Corps bei u. entschied den Sieg bei Möckern. Im Feldzuge von 1814 erwarb er neuen Ruhm, litt aber bei Versailles viel mit seinen Husaren; 1815 wurde er Oberst, widmete nach dem Frieden seine Kräfte der Errichtung eines Militärreiterinstitutes, bearbeitete die Reiterinstruction für die preußische Cavallerie, commandirte zuletzt die 4. Cavalleriebrigade zu Stargard in Pommern, nahm 1831 seinen Abschied, welchen er als Generallieutenant erhielt, u. st. am 10. Sept. 1845.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 245-246.
Lizenz:
Faksimiles:
245 | 246
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika