Stachelschwein [1]

[654] Stachelschwein (Hystrix), 1) Gattung der Nagethiere, kenntlich an den steifen, zugespitzten Stacheln, womit es zwischen den Haaren bedeckt ist; die Zunge hat stachelige Schuppen; Aufenthalt in Erdhöhlen; Fraß: Wurzeln u. Früchte; Stimme grunzend; Lebensart fast die der Kaninchen. Neuerdings getheilt in die Untergattungen: a) Atherurus Cuv. (Acanthion Fr. Cuv.), Art: A. fasciculatus, aus Java, am Schwanze ein Büschel weißer Hornstacheln; b) Erethizon Pr. Cuv., Schwanz mittellang, Stacheln kurz, Schädel platt, Schnauze stumpf; Art: Urson (E. dorsatum), in Nordamerika; c) Synethere Fr. Cuv, Schwanz ein Greifschwanz, Stacheln kurz, Schädel hochgewölbt, Schnauze dick; Art: Coandu (Kuendu, Hoitzlaquatzin, F. prehensilis), schwarz-braunhaarig, Stacheln schwarz u. weiß, aus Mittelamerika; Cuiy (S. insidiosa), Stacheln sind roth u. gelb, einen Theil des Jahres unter den Haaren versteckt; der Schwanz greift nach oben; d) Cercolabes Brandt. (Greifschwanz-stachelschwein), mit Greifschwanz, Vorderfüße ohne Daumenwarze; Arten: Cercolabes prehensilis Brandt., C. platycentrotus Brandt., C. insidiosus Brandt C. villosus Griff., C. nigricans Brandt., C. melanurus Wagn. u. C. subspinosus Licht., alle in Südamerika. 2) (Hystrix Cuv.), mit gewölbtem Kopfe, vier Finger vorn, hinten fünf; Art: Gemeines S. (H. cristata), mit langen, schwarz u. weiß geringelten Stacheln, einem Kamm von Borsten auf dem Kopfe, am Schwanze mit offenen leeren Kielen; bei der Bewegung des Thieres rasseln die Stacheln, werden aber nicht, wie man sonst glaubte, gegen Feinde abgeschossen; Fleisch eßbar; in der Gallenblase sind oft Steine; aus Südeuropa u. Nordafrika. Von dieser Art hat man Zähne versteinert gefunden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 654.
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