Sterzing

[794] Sterzing, 1) Bezirk im tyroler Kreise Brixen; 2) Stadt darin, an der Eisack u. an der Straße über den Brenner; Sitz der Bezirksbehörden, Postamt, Deutsches Ordenshaus (1263 gestiftet), Kapuzinerkloster (1636 gestiftet), Kinderbewahranstalt, Wollweberei; 1300 Ew. Südöstlich dabei der Thalkessel des Sterzinger Mooses od. Oberwippthal, mit den Burgruinen Sprechenstein u. Reisenstein, an der Mündung des Jansenthales die Ruine Reisenegg u. der 7874 Fuß hohe Sterzinger Schneeberg mit ausgebeuteten Bergwerken. S. steht auf der Stelle des römischen Stationsplatzes Vipitenum u. war im Mittelalter ein Stationsplatz tyrolischen Handels, Mittelpunkt vieler Berg werke u. Sitz großer Reichthümer. Hier wurden von den Tyrolern zurückgeschlagen 1703 die Baiern unter Max Emanuel, 1797 die Franzosen unter Joubert (zum Andenken daran ist 1/2 Stunde südlich von S. unter der Burg Sprechenstein eine Kapelle erbaut), 1809 die Baiern zweimal durch Hofer,[794] dann durch Speckbacher u. Haspinger, u. gleich darauf die Franzosen unter Lefèbre.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 794-795.
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