Stetten [2]

[795] Stetten, ein altes fränkisches, vormals zur unmittelbaren Reichsritterschaft im Canton Odenwald gehöriges Geschlecht, welches ehemals von Bartenau hieß u. in der Mitte des 13. Jahrh. den jetzigen Namen bleibend annahm. Der Stammvater desselben war: 1) Walther von Bartenau, welcher 1160 das noch jetzt der Familie[795] gehörige Schloß Stetten am Kocher erbaute. 2) Eberhard von S., wurde 1406 Deutsch-ordensritter zu Mergentheim, war 1427–38 Comthur zu Birnsberg, 1438–43 desgleichen zu Nürnberg, wurde dann zum Deutschmeister erwählt u. st. 1447. Durch die Söhne des 3) Wolfgang Eberhard, geb. 1593, st. 1644, theilte sich das Geschlecht in die drei noch blühenden Linien: A) Inneres Haus, Stifter: 4) Johann Philipp Ernst, Sohn des Vorigen, geb. 1638, war Ritterrath u. Truhenmeister des Cantons Odenwald, mit Maria Benigna geb. Freiin von Muggenthal vermählt u. st. 1703. Diese Linie besitzt außer der Herrschaft S. noch mehre Dörfer in Württemberg, hat zu ihrem Wohnsitz Schloß S. am Kocher u. zum dermaligen Chef: 5) Freiherrn Ferdinand, Sohn des 1857 verstorbenen Freiherrn Maximilian, geb. 1820. B) Äußeres Haus, hat seinen Wohnsitz ebenfalls auf Schloß S., gegründet von 6) Johann Heinrich, Bruder von S. 4), geb. 1640, vermählt mit Eva Margaretha von Berlichingen; st. 1684. Jetziger Chef ist: 7) Freiherr Ludwig, Sohn des 1829 verstorbenen Freiherrn Karl, geb. 1807, ist württembergischer Oberstlieutenant u. Bataillonscommandant im 6. Infanterieregiment. C) Buchenbacher Haus, hat zum Wohnsitz Schloß Buchenbach an der Jaxt u. zum Stifter 8) Wolf Christoph, Bruder von S. 4), geb. 1643, hatte M. Sophie geb. Jolbin von Rheindorf zur Gemahlin u. st. 1699. Diese Linie theilt sich in die beiden zu Bodenhof u. zu Buchenbach; von denselben blüht aber nur noch die zweite im Mannesstamme, u. ihr dermaliger Chef ist: 9) Freiherr Karl, Sohn des 1833 verstorbenen Freiherrn Ludwig, geb. 1818, ist badenscher Ministerialsecretär im Kriegsministerium.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 795-796.
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