Odenwald

[210] Odenwald, 1) Gebirge in den Großherzogthümern Hessen u. Baden, Mittelgebirge zwischen dem Spessart u. Schwarzwald, von dem Main bis zum Neckar, ist größtentheils ein Sandsteingebirg mit meist breiten ebenen Bergrücken, nur im Westen erscheinen Granit, Syenit, Gneis, Porphyr etc. u. kegelförmige Berghöhen. Er ist mit Buchen, Eichen u. Nadelholz bewachsen, bes. nach der Bergstraße hin dicht bewaldet, enthält viel Wiesen- u. Ackerland, hat Obstbau u. an den westlichen Vorbergen längs der Bergstraße gute Weinberge, ist 10 Meilen lang, 8 Meilen breit und nimmt einen Flächenraum von ungefähr 80 QM. ein. In seinem Innern liegen die Dörfer meist in einzelnen Häusern u. Gehöften zerstreut. Seine höchsten Spitzen sind in Baden: der Katzenbuckel, 1930 Fuß, u. der Winterhauch (nicht einzelner Berg, sondern ganze Berggegend um den Katzenbuckel), u. in Hessen: der Hardberg (bei Siedelsbrunn), 1830 Fuß, u. die Neunkircher Höhe, 1818 Fuß; der Krähberg, 1675 Fuß, der Malchenberg (unrichtig Melibocus genannt), 1602 Fuß, mit Wartthurm, u. der Felsberg, 1588 Fuß, mit dem Felsenmeere u. der Riesensäule (s.d.). An der westlichen Abdachung des O-s zieht sich die Bergstraße (s.d.) hin. Vgl. A. L. Grimm, Vorzeit u. Gegenwart an der Bergstraße, am Neckar u. im O., Darmst. 1822; Jäger, die Land- u. Forstwissenschaft des O., ebd. 1842; 2) sonst Kreis in Baden mit 800,000 Ew., jetzt mit dem Unterrheinkreis vereinigt; 3) (Ödenwald), Weiler in der Gemeinde Loßburg des württembergischen Oberamtes Freudenstadt; Chemische Fabrik.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 210.
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