Sudeten

[63] Sudeten (Sudetsch), ein in mittler Höhe 3000 Fuß hohes Gebirge, welches sich von der obern Oder u. der Betschwa in nordwestlicher Richtung 42 Meilen lang u. 4–12 Meilen breit durch Mähren, Schlesien, Böhmen, bis nach Sachsen zum Elbdurchbruche zieht. Man unterscheidet bei ihm die S. im engeren Sinne (Schlesisch-mährisches Gebirge), welche sich vom obern Marchthale nordwestlich zum Oderthale erstrecken u. zum höchsten Gipfel den 4820 rheinische Fuß hohen Altvater haben; an sie schließt sich das Glatzer Gebirge (s.d.), das Riesengebirge (s.d.) mit der höchsten Spitze des ganzen Gebirgssystems, der 5128 rheinische Fuß hohen Schnee- od. Riesenkoppe u. mit dem Isergebirge, das Lausitzergebirge u. das Elbsandsteingebirge (Sächsische Schweiz). Das Gebirge bildet ein von Thalspalten nirgends ganz durchbrochenes Hochland, welches eine Menge isolirter Erhebungen u. dammartiger Gebirgskämme hat, u. macht eine Wasserscheidung zwischen der Oder, Elbe u. March; es ist reich an Mineralien (Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Zink, Kohlen, Quadersandsteinen etc.) u. besteht aus Urgebirge, Granit, Gneis, Schiefer Urkalk. Vgl. Schweizer, Reisehandbuch für die S., Berlin 1846; Scharenberg, Handbuch für Sudetenreisende, Breslau 1846, 3. Aufl. ebd. 1862; Krebs, Der Sudetenführer, ebd. 1852, 2. Aufl. 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 63.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: