Symphytum

[141] Symphytum (S. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Asperifoliae-Borragineae, 5. Kl. 1. Ordn. L.; mit fünftheiligem Kelche, glockigwalziger, fünfspaltiger Blumenkrone, auf deren Schlünde fünf lanzettliche Gewölbschuppen mit den fünf Staubgefäßen abwechseln; Nüßchen mit einem ausgehöhlten Ringe an der Basis; Arten: S. officinale (Schwarzwurzel, Beinwell), mit rauhem, eckigem, ästigem Stängel, eilanzettförmigen, herablaufenden Blättern, weißen, gelblichen, auch rothen, in einseitigen Ähren stehenden Blüthen; häufig auf feuchten Wiesen. Die außen schwarze, ästige, dicke, vielen Schleim enthaltende Wurzel Radix consolidae majoris, stand sonst als äußeres Heilmittel bei Knochenbrüchen u. Hermen, als erweichendes bei Geschwülsten, Geschwüren, Wunden, bes. der Brüste, als inneres bei Blutspeien, Bauchflüssen, Lungensucht, als Schnupfmittel bei Nasenbluten in Ansehen; ihr Schleim macht das damit bestrichene Leder gefügig u. dauerhaft u. wird als Leim od. Schlichte beim Spinnen des Kameelgarnes[141] benutzt. Die Blumen geben einen angenehmen Thee u. werden von den Bienen sehr gesucht. Auch ist sie eine gute Futterpflanze, welche bes. von Pferden, Schafen u. Schweinen sehr begierig gefressen wird, das Rindvieh gewöhnt sich nur nach u. nach an dieses Futter. Die Pflanze dauert mehre Jahre; die Vermehrung derselben geschieht durch Abnahme der jungen Sprößlinge, welche sich am Mutterstocke jährlich in großer Anzahl bilden, auch durch Stecklinge. Anfangs März zeigen sich die ersten Blätter, welche schon zu Ende dieses Monats geschnitten werden können. Der Schnitt geschieht vier bis fünf Mal im Jahre. Die Pflanze kann nur zu Grünfutter verwendet werden, indem sie sich ihrer breiten Blätter wegen nur sehr schwer trocknen läßt. S. tuberosum L., in Südeuropa, doch auch in Baiern, Sachsen etc. in Wäldern u. Gebüschen, mit blaßgelben Blumen u. knolliger, gezahnter, schieflaufender, weißer, sonst als Rad. symphyt. flore luteo officineller Wurzel. S. bullosum, in Österreich, bei Heidelberg, in der südlichen Schweiz, der vorigen verwandt, trägt an der federkieldicken, weißen Wurzel, in Abständen von einigen Zollen, wallnußgroße Knollen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 141-142.
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