Türkis

[946] Türkis (Kalait, orientalischer, persischer T.), Mineral, ist amorph, derb, eingesprengt, als Geschiebe, gewöhnlich traubig, nierenförmig od. als Überzug, mit muscheligem od. feinsplitterigem Bruch, Härte 6, specifisches Gewicht 2,6 bis 2,8, blau-, gras-, graulich-grün, mit grünlich-weißem Striche, schimmernd bis matt, an den Kanten durchscheinend bis undurchsichtig. Ist wasserhaltige phosphorsaure Thonerde, gewöhnlich mit etwas Kupferoxyd u. Eisenoxyd; kommt bei Jordansmühle, bei Steine u. Dromsdorf in Schlesien, Ölsnitz u. Plauen in Sachsen vor; am schönsten findet er sich in Mesched bei Herat in Persien, sowie in Tibet. Der T. ist ein geschätzter Edelstein u. wird bes. als Ring- u. Nadelstein, zum Besetzen von seinen Damenuhren etc., in Persien zur Verzierung der Waffen angewendet. Man schleift ihn stets en cabochon. Von diesem echten od. orientalischen T. verschieden ist der in den Handel häufig vorkommende unechte occidentalische, abendländische T., Zahntürkis) von Miask in Sibirien, fossile Zähne urweltlicher Thiere, welche durch phosphorsaures Eisenoxyd blau gefärbt sind. Solche unechte T-e unterscheiden sich von den echten durch ihre geringere Härte u. die streifige knochenartige Structur. Man kann auch solche T. leicht, nachmachen (s.u. Edelsteine). Der größte ist zu Moskau in dem Museum der Akademie der Wissenschaften, er ist 3 Zoll lang u. 1 Zoll breit.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 946.
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