Türkis

[813] Türkis (Kallaït), Mineral, wasserhaltige phosphorsaure Tonerde mit etwas Eisen und Kupfer, findet sich in dichten, feinkristallinischen Partien eingesprengt sowie in Trümern oder Adern, nierenförmig und stalaktitisch, blau oder grün, undurchsichtig, wenig glänzend, Härte 6, spez. Gew. 2,6–2,8. Der orientalische T. (Mineraltürkis, T. vom alten Stein), von schön himmelblauer Farbe und als Edelstein geschätzt, kommt aus einer Trachytbreccie zu Nischapur und Mesched in Persien (s. Tafel »Edelsteine«, Fig. 8) und aus dem Porphyr des Megaratals am Sinai; ähnliche Varietäten haben sich neuerdings in trachytischen Gesteinen in New Mexico, Arizona und Nevada gefunden. Weniger schön ist der T. von Jordansmühl in Schlesien, von Ölsnitz und Reichenbach in Sachsen und von den Kieselschieferbrüchen zwischen Weckersdorf und Langenwolschendorf in Reuß. Der sogen. Zahntürkis (Beintürkis, okzidentalischer T., T. vom neuen Stein) ist natürlich oder künstlich gefärbter Zahnschmelz oder Elfenbein, in ersterm Fall von Mastodon und Dinotherium. Er erreicht beinahe die Härte des Mineraltürkises, ist aber meist intensiver gefärbt und erscheint bei Kerzenbeleuchtung bläulichgrau. Natürliche Zahntürkise kommen in Sibirien und im Languedoc vor. Imitationen hat man auch aus gefärbter phosphorsaurer Tonerde durch starkes Pressen hergestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 813.
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