Timur [2]

[604] Timur, 1) (T. Beg od. T. Leng, d.h. der Hinkende, gewöhnlich Tamerlan genannt), geb. um 1336 zu Kesch, nach Einigen Sohn eines Emirs, nach Andern eines Hirten, er selbst leitete seine Abstammung von Dschingis-Khan ab. Als glücklicher Krieger kam er, als die mongolische Dynastie in Dschaggatai in Verfall gerieth, 1370 zur obersten Gewalt, verlegte seinen Sitz nach Samarkand u. eroberte bis 1398 Persien, ganz Mittelasien u. Indien; hierauf wendete er sich gegen die Türken, denen er ganz Kleinasien entriß u. 20. Juli 1402 bei Ancyra eine völlige Niederlage beibrachte. Im Begriff China mit Krieg zu überziehen, st. er im Febr. 1405. Nach seinem Tode zerfiel unter seinen Nachfolgern, den Timuriden, sein Reich. Mehr über ihn s.u. Mongolen S. 392, Persien S. 859 u. Türken (Gesch.). Nach ihm ist Timurs Schwert als unbezwingliche Kraft des Eroberers sprüchwörtlich geworden. 2) T.-Schah, Sohn von Achmed Khan Abdollih, 1773–1793 Sultan von Kandahar, s. Afghanistan S. 159.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 604.
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