Trolle

[859] Trolle, 1) Gustav, Schwede, studirte in Rom u. wurde von Steno Sture dem Jüngern 1513 zum Erzbischof von Upsala ernannt; er trat sogleich als Haupt der dänischen Partei u. als Gegner des Reichsvorstehers auf. Als er deshalb vom Reichstag entsetzt wurde, sprach der Papst den Bann über Sture u. ganz Schweden aus, u. T. kehrte 1520 mit dänischer Hülfe in sein Erzbisthum zurück u. veranlaßte das Stockholmer Blutbad, mußte aber vor Gustav Wasa fliehen; s. Schweden S. 554. Er ging nach Flandern, kehrte später mit den Dänen zurück u. st. 1535 in Folge einer in der Schlacht bei Assens (14. Juni) erhaltenen Wunde. 2) Herluf, geb. 1516 in Dänemark, der Sohn des Admirals Jakob T. u. ebenfalls für die Marine bestimmt, studirte er in Kopenhagen. Bei dem König Christian III. stand er in großem Ansehen u. von Friedrich II. wurde er 1561 zum Admiral ernannt; er schlug 1564 mit der dänischen u. lübeckischen Flotte die schwedische unter dem Admiral Bagge u. bekämpfte den schwedischen Admiral Horn unweit Aland, verlor zwar einige Schiffe, bohrte aber dagegen auch das feindliche Admiralschiff u. zwei andere in Grund. 1565 wurde er in einem Seegefecht mit den Schweden zwischen Femern u. Wismar verwundet u. st. bald darauf in Kopenhagen. 3) Georg Herm., geb. 1680 in Schweden, diente erst in Holland u. England u. trat später in die Dienste seines Vaterlandes. Als Capitän eines Linienschiffs focht er unter Karl XII. gegen die Russen u. wurde gefangen. 1732 ging er für die schwedische Compagnie in Gothland nach China, befehligte während des Krieges von 1742 eine Escadre in der Ostsee, wurde in den Adelstand erhoben u. st. 1765 als Contreadmiral.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 859.
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