Tschammer

[881] Tschammer (eigentlich Czambor), ein altes Freiherrngeschlecht, ein Zweig der Familie Rogala von Biberstein, welche sich Ende des 11. Jahrh. aus dem Ober-Aargau nach Polen u. Schlesien wendete u. sich dort in mehren Zweigen verbreitete,[881] welche sich nach ihren Besitzungen nannten. Die T. wurden von den schlesischen Herzögen vielfach zu Gesandten gebraucht u. fochten in den damaligen Kriegen, namentlich 1241 in der Schlacht bei Wahlstatt gegen die Tataren. Gegenwärtig ist das Geschlecht in Preußisch-Schlesien angesessen, folgt der Evangelischen Confession, ist 1725 in den böhmischen Freiherrnstand erhoben u. theilt sich in zwei Linien, deren gemeinschaftlicher Stammvater Freiherr Oswald Wilhelm durch seine beiden Söhne Theodor u. Oswald Wilhelm ist: A) Haus Quaritz, Stifter: 1) Freiherr Theodor, Sohn Oswald Wilhelms, erbte die Majoratsherrschaft Quaritz mit Tschirne u. Meschkau von seinem Oheim Freiherrn Georg Ernst; jetziger Chef: 2) Freiherr August, Sohn des Vorigen. B) Haus Dromsdorf, Stifter: 3) Freiherr Oswald Wilhelm, Bruder von T. 1), Herr auf Schlaupp u. Jonasberg; jetziger Chef: 4) Freiherr Konrad, Enkel des Vorigen u. älterer Sohn des 1857 verstorbenen Freiherrn Ernst, ist Herr der Güter Dromsdorf u. Lohnig u. ist Lieutenant der Laudwebrcavallerie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 881-882.
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