Uminski

[151] Uminski, Jan Nepomucen, geb. 1780 im Großherzogthum Posen; trat 1794 zu Dombrowski u. wohnte dem Feldzuge Koscziuszkos bei, lebte dann, abwechselnd in Dresden u. auf seinen Gütern, bis er 1806 wieder in polnische Dienste trat; er focht mit bei Danzig u. wurde 1807 bei Dirschau gefangen u. als Miturheber des polnischen Aufstandes von einem preußischen Kriegsgericht zum Tode verurtheilt, aber begnadigt. Nach dem Frieden wurde er Major in einem französischen Dragonerregiment u. befehligte im Kriege gegen Österreich 1809 Dombrowskis Vorhut, errichtete dann als Oberst das 10. polnische Husarenregiment, an dessen Spitze er sich 1812 u. bes. bei Mosaisk auszeichnete. Anfangs 1813 bildete er als Brigadegeneral in Krakau das Regiment der Krakusen u. führte den Vortrab des 8. Armeecorps, wurde aber bei Leipzig verwundet u. gefangen; er organisirte dann unter russischer Herrschaft eine poluische Jägerdivision zu Pferde, zog sich aber auf seine Güter im Preußischen Polen zurück u. stiftete dort mit Lukasinski eine patriotische Verbindung, die Sensenträger, welche aber 1826 entdeckt u. U. zu sechsjähriger Hast in Glogau verurtheilt wurde. Von hier entfloh er im Februar 1831, wurde in Warschau von den Insurgenten zum Divisionsgeneral ernannt, zeichnete sich bei Grochow u. Dembe u. bei der Vertheidigung von Warschau aus u. entkam nach der Einnahme von Warschau nach Frankreich, lebte in den letzten Jahren in Wiesbaden u. st. daselbst Mitte Juni 1851. Er schr. u.a.: Recit des événements milit. de la bataille d'Ostrolenka, Par. 1832; Beleuchtung des Werks von Fr. von Smitt, Brüss. 1840.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 151.
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