Urach

[272] Urach, 1) Oberamt im württembergischen Schwarzwaldkreise, zwischen den Oberämtern Reutlingen, Tübingen, Nürtingen. Kirchheim, Geislingen u. Münsingen, 5,27 O. Mln., 26,300 Ew.; 2) Hauptstadt hier, an der Mündung der Elsach in die Erms, in dem romantischen Uracher- od, Alpthale; Sitz des Oberamts u. Oberamtsgerichts [272] Forstamt, Dekanat, Postamt, Schloß (1443 erbaut), niederes Theologisches Seminar (seit 1818), Spital, mechanische Flachs- u. Baumwollspinnerei, Leinweberei, Färberei, Bleichen, Papiermühlen, Handel mit Leinwand u. Leder, Schafmärkte; 3500 Ew. In der Nähe die Ruinen der Beste Hohen-Urach u. das königliche Gestüt Güterstein. U. war ehemals Grafschaft, später Hauptort eines eigenen Kreises (von 26 QMln., 107,000 Ew.), dann der Landvoigtei auf der Alp. Hier Vergleich 1474 zwischen Ulrich von Württemberg u. seinem Neffen Eberhard, s. Württemberg Gesch. Hiervon führte eine Linie von Württemberg den Namen Württemberg- U., welche 1441 gestiftet wurde u. mit dem Stifter, Eberhard I. dem Bärtigen, 1496 wieder ausstarb, s. ebd. 3) Pfarrdorf im Amte Neustadt des badenschen Seekreises, bedeutende Uhrmacherei (1730 hier, im Fürstenbergischen Gebiete zuerst eingeführt); 640 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 272-273.
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