Veit, St.

[386] St. Veit, 1) Stadt u. Bezirkshauptort im[386] österreichischen Herzogthum Kärnten, im Glanthale, Sitz des Bezirks- u. Steueramts, hat Ringmauern, altes Rathhaus, auf dem Markte ein Brunnen mit marmorner in der Nähe ausgegrabener Brunnenschale (wahrscheinlich von den Römern herrührend); Stahl-, Bleiweiß-, Bleizuckerfabriken u. bedeutende Pferdemärkte; ist Niederlage des Roheisens aus Kärnten; 2000 Ew. St. V. war bis 1518 Haupt- u. Residenzstadt von Kärnten. Unter den vielen in der Umgegend gelegenen Burgen, den Stammsitzen des Kärntnischen Adels, ist die Veste Hohen-Osterwitz auf einem 900 Fuß hohen Felsen gelegen; hat eine schöne Kapelle u. Rüstkammer u. gehört dem Geschlecht Khevenhüller. 2) Dorf im Bezirk Pottenstein des Unterwienerwaldkreises in Österreich unter der Enns, an der Triesting; mit Messing u. Blechfabriken, viel Obstbau u. 1240 Ew.; 3) Dorf im Bezirk Hietzing, ebenda, an der Wien; hat erzbischöfliches Schloß mit Garten, Fabriken in Baumwoll- u. Wollwaaren, Druckwaaren, Wagen, Leder, Farbholzschneidemühle, Steinbrüche; 2300 Ew.; 4) St. V. an der Gölsen, Marktflecken im Bezirk Hainfeld des Oberwienerwaldkreises in Österreich unter der Enns, an der Golfen, mit Sägemühlen, Lohstampfen, bedeutendem Holzhandel, Braunkohlenwerk; 2370 Ew. Dabei das zur Gemeinde gehörige Dorf Rainfeld mit Rohrhammerwerk u. Eisengußwaarenfabrik; 5) St. V. am Flaum, Stadt, so v.w. Fiume 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 386-387.
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