Velletri [1]

[391] Velletri, 1) eine 1831 errichtete Legation des Kirchenstaats, zwischen dem Meere, der römischen Campagna u. der Delegation Frosinone, begreift den größten Theil der Mti. Lepini u. die Pontinischen Sümpfe, 26,78 QM., mit (1853) 62,000 Ew.; 2) Hauptstadt hier, am Fuße des Monte Artemisio, ist Sitz eines Cardinalbischofs mit eignem Militär, eignem Ärar u. oberstem Gerichtshof ohne Appellation an den Papst, hat Kathedrale, 11 Klöster, Akademie, Museum, Bildsäule des Papstes Urban VIII., Palast Lancelotti mit Garten, antikes Theater, liefert Wein, Öl u. Getreide; 13,000 Ew.; die Frauen zu V. sind sehr schön. V. ist das alte Veliträ (s.d.). Hier im Mai 1482 Sieg der Venetianer über den Herzog von Ferrara, s. Venedig (Gesch.). Den 10. Aug. 1744 mißlungener Überfall der Spanier u. Neapolitaner durch den Fürsten Lobkowitz, s. Österreichischer Erbfolgekrieg S. 477. Am 19. Mai 1849 Niederlage der Neapolitaner durch die römischen Republikaner unter Garibaldi.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 391.
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