Vorst

[700] Vorst (Vorstius), 1) Joh., geb. gegen 1530 in Antwerpen, verließ Belgien als Lutheraner verfolgt, wurde 1551 Prediger zu Norden in Ostfriesland, u. als ihn die Reformirten auch von hier vertrieben, 1554 Pastor in Hadersleben u. 1560 Superintendent in Itzehoe; er st. 1599 u. schr. u.a.: Confessio fidei. 2) Konrad, geb. 19. Juli 1569 in Köln, studirte erst, wurde aber 1587 Kaufmann; 1589 ergriff er das Studium wieder u. widmete sich in Herborn u. Heidelberg der Theologie, wurde 1596 Lehrer am Gymnasium in Steinfurt u. 1605 Prediger u. Consistorialassessor, 1610 Professor der Theologie in Leyden, mußte aber, von den Gomaristen des Socianismus angeklagt, Leyden 1612 verlassen u. lebte in Tergow, bis er 1619 von der Dortrechter Synode als Ketzer verdammt Holland verlassen mußte; im Juli 1622 ging er nach Tönningen u. st. hier 29. September d.J. Er schr. u.a.: De praedestinatione; De S. Trinitate; De persona et officio Christi, Steinf. 1597; Tractatus de Deo, ebd. 1610; Protestatio contra theologorum Heidelberg. de tractatu de Deo censuram, 1610; Responsio ad articulos quosdam nuper ex Anglia (wo sein Tract. de Deo auf Befehl des Königs Jakob I. öffentlich verbrannt worden war) transmissos, Leyd. 1611, u.a. Streitschriften gegen seine Gegner. 3) Joh., geb. 1623 in Wesselburg im Ditmarschen; wurde Rector in Flensburg,[700] dann am Joachimsthaler Gymnasium in Berlin u. st. hier als Bibliothekar 1676. Er schr.: Philologia sacra s. de ebraismis N. T., n.A. von J. F. Fischer, Lpz. 1778; De latinitate falso suspecta, 4. Ausg., Frankf. 1698; De latinitate merito suspecta, ebd. 1698; De latinitate selecta, 3. Ausg., ebd. 1738, u.a.m. Auch besorgte V. mehre Ausgaben römischer Autoren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 700-701.
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