Werneck [2]

[107] Werneck, Franz Freiherr von W., geb. um 1750; trat in österreichische Kriegsdienste u. war 1793 u. 1794 als Generalmajor in Brabant, wo er Feldmarschalllieutenant wurde; 1796 focht er unter Wartensleben bei Wetzlar, Amberg, Würzburg u. Limburg u. erhielt 1797 ein Obercommando am Niederrhein, aber er verweilte zu lange in Frankfurt u. verließ diese Stadt erst, als Hoche am 18. April bei Neuwied über den Rhein ging. Deshalb vor ein Kriegsgericht gestellt u. der Verbindung mit dem Feinde angeklagt, wurde er zwar freigesprochen, aber doch des Dienstes entlassen. 1805 erhielt er ein Divisionscommando bei der Armee des Erzherzogs Ferdinand u. trat mit demselben nach den ersten Ereignissen bei Ulm am 14. October den Rückzug von der Donau nach Franken u. Böhmen an; er commandirte das Fußvolk der erzherzoglichen Armee u. warf bei Heidesheim die Division Dupont, erlitt aber durch Murat bei Langenau, Neresheim u. Thonhausen bedeutende Verluste. Bei Trochtelfingen, unweit Nördlingen, sah sich W. am 18. October umzingelt u. zur Capitulation genöthigt; er wurde wieder vor ein Kriegsgericht beschieden, starb aber, noch ehe dasselbe zusammentrat, zu Königingrätz in Böhmen 1806.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 107.
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