Westerholt

[123] Westerholt, ein altes aus Westfalen stammendes Geschlecht, wo die in der Herrschaft Recklinghausen liegende Burg Westerholt noch in seinem Besitz ist; dasselbe wurde 1667 in den Freiherrn- u. in einer Linie 1779 u. 1790 in den Grafenstand erhoben u. blüht dermalen in zwei gräflichen u. einer freiherrlichen Linie, welche sämmtlich der Katholischen Confession folgen. A) Reichs- u. Burggrafen zu W. u. Gysenberg, in Westfalen u. Rheinpreußen begütert u. 1779 in den Grafenstand erhoben; nachdem diese Linie in dem Mannsstamme mit Freiherrn Joseph Clemens August ausgestorben war, wurde der Gemahl von dessen einziger Tochter Wilhelmine, Freiherr Adolf von Bönen, 1779 als Reichs- u. Burggraf von W. u. Gysenberg in den Grafenstand erhoben. Diese Brauche zerfiel durch die Söhne des Grafen Adolf in zwei Linien: a) Erste Linie, besitzt die Güter Berge, Löringhof, Schwansbelt, Stockum, Arenfels u. Oberhausen in Westfalen u. der Rheinprovinz u. ist gegründet durch den 1854 verstorbenen Grafen Maximilian; Chef: 1) Graf Friedrich, Sohn Maximilians, geb. 6. Febr. 1804, ist Mitglied des preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit u. vermählt mit Johanna Charlé; sein ältester Sohn Maximilian ist 1839 geboren. b) Zweite Linie, besitzt die Güter Westerholt, Hoetmar, Gysenberg, Klein-Schönebeck, Sythen u. Nesselrode in Westfalen u. der Rheinprovinz u. ist gestiftet von dem 1852 verstorbenen Grafen Wilhelm; Chef: 2) Graf Otto, älterer Sohn Wilhelms, geb. 16. Juli 1814, vermählt mit Sophie geb. Freiin von Fürstenberg-Herdringen, sein ältester Sohn Wilhelm Otto ist 1843 geboren. B) Grafen von W., in Baiern, 1790 in den Grafenstand erhoben; jetziger Chef: 3) Graf Karl Theodor, Sohn des 1827 verstorbenen Grafen Alexander, geb. 16. Sept. 1795, in zweiter Ehe vermählt mit Amalie geb. Gräfin von Batthyany von Nemeth-Ujvar; hat keine Kinder mehr. C) Freiherrn von W.-Hackfort, in Holland; jetziger Chef: 4) Freiherr Burghard Friedrich, Sohn des 1852 verstorbenen Freiherrn Burghard Friedrich, geb. 1794; er ist unvermählt, ebenso seine Brüder Arnd, geb. 1795, u. Karl, geb. 1800.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 123.
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