Wolcott

[320] Wolcott (spr. Uolkött), 1) John, bekannt als Dichter unter dem Namen Peter Pindar, geb. 1738 zu Kingsbridge od. Dodbroke in Devonshire; Arzt, reiste 1768 nach Jamaica, wurde dort Leibarzt des Gouverneurs Trelawney u. hielt daneben geistliche Vorträge. Nach seiner Rückkehr nach England ließ sich W. als praktischer Arzt in Truro nieder u. lebte seit 1778 in London, erblindete in den letzten Jahren seines Lebens u. st. 14. Jan. 1810 in Somerstown. Seine satirischen Schriften fanden viel Beifall, machten ihn aber auch wegen seiner Rücksichtslosigkeit so gefürchtet, daß das Ministerium versucht haben soll ihn durch Bestechung zum Schweigen zu bringen. Er schr.: Epistle to the Reviewers, Lond. 1782; die Lyric odes to the Royal Academicians, ebd. 1785, u. bes. die komische Epopöe: The Lousiad (nachgebildet von J. D. Falk in dem Taschenbuch des Scherzes u. der Satire für 1801); Werke, Lond. 1707, 3 Bde., 2. Ausg. 1812, 5 Bde. 2) John Edward, trat 1802 in die britische Marine, wurde 1804 Midshipman, war am 29. Mai 1805 in dem Kampfe thätig, in welchem die Lively von 36 Kanonen das spanische Linienschiff Glorioso von 84 Kanonen unweit Cadix überwältigte. 1807 begleitete er auf dem Centaur die Expeditionen nach Kopenhagen u. Madeira, zeichnete sich am 26. Aug. 1808 unweit Rogerswijk in dem Gefechte aus, in welchem Angesichts der russischen Flotte der Sewolod durch den Centaur bemeistert wurde. Darauf diente er unter Samuel Hood auf der Ostindischen Station, wurde 1815 Commander, 1822 Postcapitän, that sich 1823 rühmlichst durch Unterdrückung der Seeräubereien in dem Bahamakanal u. in den Gewässern von Cuba hervor, war darauf lange Zeit ohne Beschäftigung auf der See u. wurde am 8. Oct. 1852 zum Rearadmiral ernannt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 320.
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