Zitteraal

[658] Zitteraal, 1) so v.w. Nacktrücken, bes. 2); 2) (Zitterfisch, Drillfisch, Cayennischer od. Surinamischer Aal, Gymnonotus electricus), Art aus dieser Gattung; hat langgestreckten Leib, stumpfen Schwanz, platten Kopf, schwarz-, weißgefleckt od. rothbraun, mit vielen Schleim absondernden Poren am ganzen Körper, 5–6 F. lang, hat so starke elektrische Kraft, daß er Fische damit betäuben, ja tödten u. selbst Menschen, Pferden etc. sehr empfindliche Schläge mittheilen kann. Nach von Humboldt sind die Schläge so stark, daß, wenn der Z. zumal noch ungeschwächt u. stark gereizt ist, man einen ganzen Tag lang den Schmerz noch empfindet. Der elektrische Apparat liegt am Schwanze; er besteht aus vier Bündeln häutiger, parallel liegender Plättchen, welche durch andere Plättchen verbunden sind u. somit Zellen bilden, welche mit Schleim angefüllt sind u. viele Nerven haben. Er bedient sich dieser Kraft willkürlich, betäubt seinen Fraß, Fische u. Krebse, schon in der Ferne, wird aber endlich, nach mehren Schlägen, erschöpft u. bedarf alsdann längerer Ruhe. Daher man in die Teiche od. Flüsse Südamerikas, wo er lebt, Esel u. Pferde treibt, welche jene Schläge aufnehmen u. den Z. ermatten, worauf er gefangen wird. Er ist sehr schmackhaft.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 658.
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