Alfred

[51] Alfred der Große, König von England, ward 871 als 22jähriger Jüngling vom Volke auf den Thron erhoben, zu einer Zeit, als die Dänen das Land aufs Schrecklichste verwüsteten. Nach acht gegen sie verlornen Schlachten, welche sein ganzes Heer aufgerieben, sah er sich 878 genöthigt, nach einer öden Gegend zu fliehen, wo er nun unerkannt als Landmann lebte und neue Angriffspläne entwarf. Nachdem er, wie die Sage erzählt, als Harfner im Lager der Dänen Eingang gefunden und von deren Sorglosigkeit sich überzeugt hatte, ließ er insgeheim die mächtigsten seiner Vasallen mit ihren Mannen nach Brixton entbieten, stellte sich hier an ihre Spitze und erfocht über die Feinde durch unvermutheten Angriff 878 den vollständigsten Sieg. Um sein Land für die Zukunft gegen die Einfälle der Dänen sicher zu stellen, legte er feste Schlösser an, übte alle streitbaren Männer fleißig in den Waffen und ließ eine Flotte bauen, wodurch er den ersten Grund zur engl. Seemacht legte. Durch viele wohlthätige Einrichtungen suchte er den Wohlstand des Landes zu fördern, unterstützte den Ackerbau und den auswärtigen Handel, regte durch eignes Beispiel die Liebe für die Wissenschaften an und übte strenge Gerechtigkeit ohne Grausamkeit. Fortwährend siegreich in erneutem Kampfe gegen die Dänen starb er 901, nachdem er sich den Ruhm erworben, der Begründer der engl. Monarchie zu sein.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 51.
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