Hermelin

[378] Hermĕlin (der) oder das große Wiesel ist ein zum Geschlecht der Iltisse gehöriges Säugthier, welches wegen seines ausgezeichneten Pelzwerks geschätzt ist und in den nördl. und gemäßigten Gegenden Europas und Asiens lebt, wo es sich gewöhnlich im Freien aufhält, seine Wohnung aber in hohlen Bäumen und in Erdlöchern hat. Im Winter zieht es sich in Scheuern, Ställe und andere Wohngebäude. Es ist von hellrother Farbe, auf dem Bauche und an den Vorderfüßen weiß und an der Spitze des Schwanzes schwarz. In kalten Gegenden wird es während des Winters ganz weiß und nur die Schwanzspitze bleibt schwarz. Es ist dem Iltis ähnlich und wird mit dem 4–5 Zoll langen Schwanz 11/2 F. lang bei einer Höhe von 21/2 Zoll Es hat einen sehr schlanken Körper, kurze Beine, einen langen Hals und dicken Kopf mit kurzen Ohren, eine quikende Stimme, ist äußerst behend und gewandt im Klettern und Schwimmen, sehr raubgierig und bissig und lebt von kleinern Thieren, Eiern und dergl. Der weiße Winterpelz ist sehr gesucht, man bedient sich seiner zu Verbrämungen, indem man die schwatzen Schwanzspitzen vorragen läßt. Besonders fürstliche Personen tragen Hermelinmäntel. Der schönste Hermelin kommt von Archangel und Petersburg nach Europa und der kasansche Hermelin gilt für den besten.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 378.
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