Kibitz

Kibitz

[597] Kibitz (der) ist eine Gattung der Sumpfvögel, welche sich durch einen geraden, beinahe walzenförmigen Schnabel, langgeritzte Nasenlöcher und hohe Stirn auszeichnet.

Der Kibitz hat ziemlich lange Stelzbeine mit gehefteten Zehen. Die Daumenzehe ist sehr kurz und hinausgerückt Am wichtigsten ist der gemeine oder gehaubte Kibitz, welcher am Hinterkopf einen wagerecht stehenden Federbusch hat. Der Federbusch, Scheitel, Vorderhals. Kehle und Brust sind glänzendschwarz, der Unterleib und die Seiten des Halses weiß, die Deckfedern des Schwanzes rostfarben, der Schwanz selbst weiß und schwarz, der Nacken grau, der Hinterhals, der Mantel und die Deckfedern der Flügel sind dunkelgrün und bronzefarben glänzend, die Schwungfedern schwarz, an der Spitze grau, die Beine hellröthlich. Man findet den [597] Kibitz fast in allen Gegenden der gemäßigten Zone von Europa und Asien, namentlich aber in Holland, auf feuchten Wiesen, an sumpfigen Ufern und auf den Feldern Er ist ein Zugvogel und hält sich in Deutschland vom März bis October auf. Den Namen hat er von seinem eigenthümlichen Geschrei, welches er häufig hören läßt. Er hat eine große Beweglichkeit, ist klug und scheu, läuft behend mit vorgestrecktem Halse und gehobenen Flügeln und fliegt leicht. Seine Höhe beträgt ungefähr 12 Zoll. Sein Nest baut der Kibitz auf Wiesen oder Sümpfen und das Weibchen legt in dasselbe vier große, olivenfarbene, braungefleckte Eier. Da diese sehr wohlschmeckend sind, so werden sie von den Menschen aufgesucht und weggenommen. Gegen kleinere Thiere vertheidigt sich der Kibitz muthig, wobei ihm die andern in der Nähe befindlichen Kibitze zu Hülfe eilen. Das Fleisch derselben ist nur im Herbst, wo diese Vögel sehr fett werden, wohlschmeckend und man macht dann mit Schlingen und Schießgewehren Jagd auf sie.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 597-598.
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