Peterwardein

[467] Peterwardein, die Hauptstadt der slawon. Militairgrenze (s.d.) und eine der stärksten Grenzfestungen des östr. Kaiserthums, liegt am rechten Ufer der Donau, ist durch eine Schiffbrücke mit dem in Ungarn gegenüber gelegenen Neusatz verbunden und hat 4900 Einw. von meist deutscher Abkunft. Der Haupttheil der Festungswerke liegt auf einem von drei Seiten unzugänglichen, 34 Klaftern hohen Serpentinfelsen und diese obere Festung wird blos vom Militair bewohnt; an ihrem Fuße liegen die eigentliche Stadt und die Vorstädte, von den Werken der untern Festung umgeben. P. liegt auf der Stelle des röm. Acumincum und sein jetziger Name soll von Peter von Amiens herrühren. In der neuern Kriegsgeschichte ist es durch den vom Prinzen Eugen von Savoyen am 5. Aug. 1716 mit 41,000 M. Fußvolk und 22,000 M. Reiterei in der Nähe erfochtenen Sieg über 150,000 Türken, welcher in Zeit von 5 St. entschieden wurde, merkwürdig. Die Letztern verloren ihr Lager mit reicher Beute, 164 Kanonen, 150 Fahnen, 5 Roßschweife und 6000 M., und der Großvezier Haly selbst starb kurz nach der Schlacht an seinen Wunden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 467.
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