Schulz

[117] Schulz (Friedr. Eduard), ward 1799 zu Darmstadt geboren, studirte seit 1815 zu Gießen und Göttingen und ward 1822 außerordentlicher Professor zu Gießen. Er ging nun nach Paris und beschäftigte sich eifrig mit dem Studium der oriental. Sprachen. Bald zeichnete er sich so vorrtheilhaft aus, daß ihm die franz. Regierung mit Geldmitteln und Empfehlungen zu einer Reise in den Orient behülflich war, welche er 1826 antrat. Er untersuchte zunächst die Bibliotheken in Konstantinopel und kam dann 1827 nach Erzerum. Der dortige Pascha ließ ihm alle Unterstützung angedeihen und während eines zweimonatlichen Aufenthalts am See Wan entdeckte er an den dortigen Palästen der Semiramis höchst interessante Inschriften. Nachdem er nochmals wegen des Krieges nach Konstantinopel zurückgekehrt war, kam er 1828 nach Tiflis, überstand hier ein heftiges Gallenfieber, wurde aber 1829 auf der Reise nach Bagdad von Kurden überfallen und ermordet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 117.
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