Siegelerde

[191] Siegelerde, lat. terra sigillata, nennt man eine fette, schwere Thonerde, welche in verschiedenen Farben vorkommt, in runde Kuchen geformt und zum Beweise der Echtheit mit allerhand Zeichen versehen wird, woher sie den Namen hat. Man grub sie im Alterthum besonders auf Lemnos und nennt sie daher auch lemnische Erde. Nachher fand man sie auch im Orient, auf Malta, in Frankreich und Deutschland. Sie wurde ehemals als Medicin gebraucht gegen ätzende Gifte, Blutflüsse u.s.w., man wendet sie aber jetzt nicht mehr an. Dagegen benutzt man sie als Reinigungsmittel für Stoffe und zur Verfertigung gebrannter Gefäße, z.B. Pfeifenköpfe.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 191.
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