Tyr

[506] Tyr, was zunächst Gott heißt, war unter den alten nordischen Göttern derjenige, welcher um Sieg im Kampfe angerufen werden mußte und dessen Kühnheit und Siegeslust seine Klugheit weit übertraf und keine Versöhnung duldete. Zum Vater wird ihm Odin oder auch der Riese Hymir gegeben, und nach der Edda war er einhändig, weil ihm der Wolf Fenrir eine Hand abgebissen hatte. In Skandinavien und Island waren ihm viele Seen und andere Orte und mehre Pflanzen heilig und der dritte Wochentag hieß ihm zu Ehren Tyrstag. Im Althochdeutschen soll der Name des Gottes Zio oder Ziu gewesen sein und sich in Dienstag und dem süddeutschen Zins- oder Zinstag erhalten haben. T. ist häufig mit Thor verwechselt worden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 506.
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