Fische

Skelett II. Skelette und Schadel von Tieren. 1. Schädel vom Löwen, 2. Marder, 3. Hasen, 4. Igel, 5. Hausschwein, 6. Hausrind, 7. Pferd. 8. Skelett vom Känguruh, 9. vom gemeinen Kranich, 10. von der europ. Sumpfschildkröte, 11. vom Frosch. 12. Schädel des Nilkrokodils, 13. der Klapperschlange. 14. Skelett des Dorsches. (S. auch Tafel: Affen II.)
Skelett II. Skelette und Schadel von Tieren. 1. Schädel vom Löwen, 2. Marder, 3. Hasen, 4. Igel, 5. Hausschwein, 6. Hausrind, 7. Pferd. 8. Skelett vom ...

[583] Fische (Pisces), Klasse der Wirbeltiere mit rotem, kaltem (wechselwarmem) Blute, von vorherrschend spindelförmiger, seitlich zusammengedrückter Gestalt, mit ausschließlicher Kiemenatmung, einem nur aus Vorhof und Kammer bestehenden Herzen, Schwimmblase, die Auf- und Absteigen des F. im Wasser erleichtert, aber zuweilen fehlt, mit wage- und senkrechten Gliedmaßen (von Knochenstrahlen gestützten Flossen), meist mit knöchernen Schuppen, Schildern oder Platten auf der Oberfläche, seltener nackt. Skelett entweder verknöchert (Knochen-F. [Tafel: Skelett II, 14]) oder knorplig (Knorpel-F.), meist mit Rippen (Gräten) und feinen, zwischen den Muskellagen eingebetteten Fleischgräten; Zähne fehlen selten. Die zu beiden Seiten vom Kopfe nach dem Schwanze führenden Seitenlinien sind Sitz der Seitenorgane, vielleicht eines kombinierten Geruchs- und Geschmackssinns; Gehör- und Geruchsorgane sind einfach gebaut, das Auge (die Haifische ausgenommen) ohne Lider. Über die elektr. Organe mancher F. s. Zitterfische. Die meisten F. legen Eier, wenige sind lebendiggebärend. Die Befruchtung der Eier erfolgt durch Vermittlung des Wassers, in das das Männchen das Sperma entleert hat, seltener findet Begattung und innere Befruchtung statt. Die meisten F. leben hauptsächlich oder ausschließlich von tierischer Nahrung (Insekten, Würmern etc.). Bekannt sind über 13.000 Arten von F. Man teilt die F. in die 6 Unterklassen der Knochen-F., Schmelzschupper, Lurch-F., Knorpelflosser, Rundmäuler und Röhrenherzen (s. diese Artikel). Die F. sind die ältesten Wirbeltiere; Fischreste sind schon im Silur vorhanden; bis zum Jura gab es nur Knorpel-F. und Schmelzschupper; Knochen-F. treten erst im obersten Jura auf. – Über fossile F. vgl. Agassiz (frz., 5 Bde., 1833-43); über Naturgeschichte etc. der F.: Cuvier und Valenciennes (frz., 22 Bde., 1828-49), Johs. Müller (1846), Günther (»Catalogue of fishes«, 8 Bde., 1859-70; »Introduction to the study of fishes«, 1885); über mitteleurop. Südwasser-F.: Bade (2 Bde., 1900-2); über deutsche Süßwasser-F.: Nitsche (2. Aufl. 1898).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 583.
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