Dávid, König in Israel

[87] Dávid, König in Israel, der zweite König in Israel, wurde im Jahre der Welt 2899 als jüngster Sohn des Isai zu Bethlehem im Stamme Juda geboren. Da er von Jugend auf eine sehr gute Erziehung genossen hatte, so zeichnete er sich bald durch Weisheit und Klugheit aus. Mit diesen trefflichen Eigenschaften verband er aber auch kühnen Muth und Entschlossenheit genug, um mit dem ihm an Körpergröße und Kraft weit überlegenen Riesen Goliath einen[87] Zweikampf zu wagen, wo er durch List siegte. Dieser Sieg, so wie andere kühne Thaten waren Ursache, daß ihn der Hohepriester Samuel noch bei Lebzeiten des Königs Saul zum Könige salbte. Saul, hierüber eifersüchtig, trachtete David nach dem Leben. Während dieser Verfolgungen zeigte sich David's edelmüthiger Charakter in glänzender Lichtseite. Denn ob er gleich den König einst in einer Höhle schlummernd fand, so mordete er ihn doch nicht, sondern schnitt nur ein Stück von dessen Gewande, zum Zeichen, wie nahe er ihm gewesen sei. Diese Befehdungen dauerten bis zu Saul's Tode. Und erst 2929 bestieg David den Thron von Juda, und nach der Ermordung des Isboseth, des Sohnes Saul's, gelangte er zur Regierung über ganz Israel. David's Regierung zeichnete sich durch Eroberungen nach allen Seiten des Reiches hin, so wie durch treffliche Staatseinrichtungen aus. Er eroberte auch die Burg Zion und bestimmte sie zum Wohnsitze des Allerheiligsten. Er schloß mit mehrern Völkern wichtige Handelsverbindungen, und entwarf den Plan zum Bau des Tempels, welchen sein Sohn und Nachfolger ausführte. Doch war er als Vater und Regent nicht immer glücklich. Die Zwietracht unter seinen mit verschiedenen Müttern gezeugten Söhnen artete zuletzt zu offener Empörung aus, welche durch den Tod des Absalon nur mit Mühe beschwichtiget wurde. Noch bei Lebzeiten übergab er das Reich im blühendsten Wohlstande einem Sohne Salomo und starb 2969. Wie er für den Glanz und die Erweiterung des Reiches Vieles that, so beförderte er auch, selbst ausgezeichneter Dichter, wovon viele Psalmen Zeugniß geben, Künste und Wissenschaften auf wahrhaft königliche Weise. Die Vergehungen aber und Ausschweifungen, wozu ihn seine Leidenschaften verleiteten, dürften schwerlich in der darüber bezeugten Reue hinreichende Entschuldigung finden.

–s–

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Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 87-88.
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