Unbewußte

[551] Unbewußte, Das. so nennt E. V. HARTMANN das allem zugrunde liegende Absolute, welches hinter allem Bewußtsein liegt, ein Überbewußt-geistiges, das Identische von Psychischem und Physischem, von Ich und Nicht-Ich. Es ist die Einheit von (unbewußter, s. d,) Vorstellung und Willen, Logischem und Alogischem. Der Wille (s. d.) setzt das »Daß«, die Idee (s. d.), zu welcher das Logische gegenüber dem antilogisch auftretenden Willen wird, das »Was« der Welt. Die unbewußte Tätigkeit bekundet sich zweckmäßig in Natur und Bewußtsein, im Ästhetischen, Ethischen, Religiösen u.s.w., lenkt alle Entwicklung, steigert das Bewußtsein immer mehr, bis zur Einsicht in die Illusion des Daseins, womit der Proceß der Erlösung des Willens durch die Idee eingeleitet wird (s. Pessimismus). (Vgl. Philos. d. Unbewußt.3, 63. 3 ff., 368 ff.. I10, 3 ff., 433. II10, 153 ff., 457, 482 ff.. III10, 295 ff.. Relig. d. Geist. B. 143 ff.. Philos. Frag. d. Gegenw. S. 131 ff.. Philos. d. Schönen S. 478 ff.. Das sittl. Bewußts.2, S. 617 ff.. Eth. Stud. S. 218 ff.. Schellings philos. Syst. S. 34 ff.. Gesch. d. Met.. Arch. f. syst. Philos. 1900, Bd. 6, S. 273 ff.. O. PLÜMACHER, Der Kampf ums Unbewußte2, 1890.) Vgl. Wille, Bewußtsein, Psychologie.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 551.
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