Ausbreitung der trojanischen Kultur. Cypern. Beziehungen zum Orient und zu Europa

[748] 498. Die Kultur, deren Entwicklung uns in der zweiten Stadt von Troja lebendig entgegentritt, ist über ein weites Gebiet verbreitet. Im inneren Kleinasien liegt westlich vom mittleren Sangarios, im späteren Phrygien, ein Grabhügel Bos-üjük, der zahlreiche Gefäßscherben, Kochtöpfe mit Dreifuß, Schnabelkannen, Schalen, zweihenklige Becher, Spinnwirtel ganz desselben Stils enthält wie die jüngeren Schichten der zweiten Stadt von Troja, dazu Keulenköpfe aus hartem Stein, Steinmeißel u.ä., sowie kupferne Messer und Nadeln und eine Gußform für einen Dolch. Wir werden dies Grab wohl in den Anfang des zweiten Jahrtausends setzen und zugleich annehmen dürfen, daß damals die trojanische Kultur wenigstens im nordwestlichen Kleinasien allgemein verbreitet gewesen ist. Noch weit reicher tritt uns die trojanische Kultur auf Cypern entgegen. Die ältesten Grabfunde entsprechen denen [748] der ältesten Ansiedlung in Troja. Bei den Gefäßen ist hier die Ausfüllung der eingeritzten Linearornamentik durch weiße Farbe, die dort nur vereinzelt vorkommt, ganz gewöhnlich; in der Folgezeit wird sie oft durch reliefartig aufgesetzte Linien, Gehänge, Tiere ersetzt. In reichster Fülle sind dann die Formen der zweiten trojanischen Stadt vertreten, Gefäße in Tiergestalt, Schnabelkannen, weiter verkoppelte Gefäße u.a.; auch Spinnwirtel derselben Art wie in Troja sind hier wie in Phrygien ganz gewöhnlich. Gesichtsurnen sind in älterer Zeit auf Cypern so wenig nachgewiesen wie in Phrygien, können aber doch der Insel kaum fremd gewesen sein, da sie hier später stark entwickelt sind und sich bis in späte Zeit erhalten haben. Charakteristisch für Cypern sind runde Gestelle, Schalen und Becher mit aufgesetzten kleinen Vasen, aber auch Vögeln u.ä. In späterer Zeit dienten solche Gefäße (κέρνοι) als Opferschüsseln der Mysterienkulte; die Anteile an der Feldfrucht, von denen der Verehrer bei der Opferkommunion kostete, wurden gesondert in jeden Napf gelegt. So mögen sie auch in alter Zeit schon kultischen Zwecken oder in den Gräbern zum Mahl für den Toten gedient haben. Gleichartige Gefäße finden sich auf den griechischen Inseln und in Etrurien. Zum Teil mögen sie auch als Blumenvasen gedient haben; die reich mit Aufsätzen von Blumen und Tieren geschmückten Prunkgefäße, die wir später im fünfzehnten Jahrhundert vor allem durch aegyptische Darstellungen kennen lernen, werden sich aus diesen Ansätzen entwickelt haben. – Der Stein tritt auf Cypern früh gänzlich hinter dem Kupfer zurück, das auf der Insel in reicher Fülle gewonnen wurde; später erhielt dies auch hier einen starken Zusatz von Zinn. Nur Stabknäufe aus hartem Stein haben sich auch hier noch lange erhalten. Von Waffen finden sich Dolche und Lanzenspitzen, ferner Äxte, Nadeln, Nägel aus Kupfer, derselben Form wie in Troja. Die ältesten dieser cyprischen Nekropolen werden bis gegen den Beginn des dritten Jahrtausends hinaufragen; denn innerhalb dieser Kultur beginnt um 2750 v. Chr. der Einfluß von Sinear, der auf die Eroberung Sargons und Naramsins zurückgeht [749]398). Cylinder von Beamten dieser Könige haben sich vereinzelt, rohe Nachahmungen derselben vielfach gefunden und dauernd auf der Insel erhalten. Ebenso wird aus Sinear die nackte Göttin des Geschlechtslebens (§ 373) übernommen, mit mächtigen Ohrringen und Halsschmuck, stark entwickelten Geschlechtsteilen und an die strotzenden Brüste gepreßten Händen; sie gilt hier als das Bild der großen Göttin der Insel, welche die Griechen Aphrodite nennen. Ein Exemplar dieser Göttin aus Blei hat sich in den Ruinen der zweiten Stadt von Troja gefunden; auch eine ganz rohe Bronzefigur aus einem Schatzfund von Troja scheint sie darzustellen.


Tumulus von Bos-üjük: A. KÖRTE, MAI. 24, 1ff. (vgl. die Vase aus Gordion MAI. 22, 24; andere gleichartige Funde aus Phrygien MAI. 24, 39). KÖRTE nimmt hier und ebenso in seinem Werke Gordion (Jahrb. des archäol. Inst., 5. Ergänzungsheft 1900) S. 6ff. an, daß diese Denkmäler den Phrygern angehörten und daher auch die Troer der »zweiten Stadt« Indogermanen seien [ebenso für Cypern LICHTENBERG, Beitr. zur ältesten Gesch. von Kypros, Mitt. Vorderas. Ges. 1906], was mir chronologisch gänzlich unmöglich erscheint, s. § 473 A. Die Übereinstimmung mit den Funden der thrakischen Tumuli bei Salonik (§ 512 A.) kann meines Erachtens nicht zu der Annahme berechtigen, daß die Bevölkerung, welche diese anlegte, mit der von Troja, Phrygien, Cypern verwandt gewesen sein muß, und noch weniger zu der, daß sie mit der späteren Bevölkerung dieser Gebiete identisch gewesen ist; vielmehr liegt die große Völkerbewegung des 13./12. Jahrhunderts dazwischen. Phrygisch sind erst die von KÖRTE publizierten Tumuli und sonstigen Funde von Gordion aus dem ersten Jahrtausend. – Cypern: Über die von L. P. DI CESNOLA ausgeführten Ausgrabungen hat dieser nur sehr unzulänglich berichtet, mit argen Flüchtigkeiten und Entstellungen und völliger Durcheinanderwerfung der Zeiten (CESNOLA, Cypern, deutsch von Stern 1879; DOELL, Die Sammlung Cesnola, mém. de l'ac. de St.-Pétersbourg 1873); Ordnung hat zuerst M. OHNEFALSCH-RICHTER in zahlreichen Ausgrabungen und lokalen Untersuchungen geschaffen [publiziert ist davon einiges in s. Zeitschrift The Owl, Nicosia 1889, ferner Z. Assyr. III 62ff. und sonst]. Darauf fußt die klare Beschreibung der ältesten Nekropolen durch F. DÜMMLER, MAI. XI 210ff. [mit unhaltbaren ethnographischen und historischen Folgerungen, speziell ib. XIII 280ff.]. OHNEFALSCH-RICHTERS großes Werk Kypros, die Bibel und Homer 1893 dagegen enthält zwar viel wertvolles Material, ist aber in Anlage und Ausführung gänzlich verfehlt; eine wertvolle Übersicht der Funde gibt er Z. f. Ethnol. [750] 1889, Verhandlungen S. 29ff. und 298ff., ferner MYRES und OHNEFALSCH-RICHTER, Catalogue of the Cyprus Museum 1899. Einzelnes Wertvolle auch bei LICHTENBERG l.c. – Daß die Phoeniker erst später, nach den Griechen der mykenischen Zeit, nach Cypern gekommen sind, ist jetzt wohl allgemein anerkannt. – Auf die Gefäße mit aufgesetzten Vasen aus Phylakopi auf Melos [ebenso aus Kreta XANTHUDIDES, Annual XII 9ff.] hat BOSANQUET, Annual of the British School at Athens III 57ff. mit Recht den Terminus κέρνος (urspr. κέρχνος) angewendet (Athen. XI 476f. 478 c, vgl. Athen. XIV 629 d. Pollux IV 103. Nicander alexiph. 217 mit den Scholien. Clem. Alex. protr. 2, 15 u.a.), der ebensowohl dem Kult der Kybele wie dem von Eleusis angehört, s. RUBENSOHN, Kerchnos MAI. 23, 271ff., wo die erhaltenen Gefäße aus Eleusis besprochen sind. Die späteren kultischen κέρχνοι sind eine Weiterbildung der alten Gefäße von Melos und Kreta, und diese sind eine Variation der Gefäße von Cypern und Etrurien, in denen zu den aufgesetzten Vasen noch Vögel u.ä. hinzukommen. Von Etrurien aus sind sie weiter über die Alpen gedrungen (HOERNES, Urgeschichte der bildenden Kunst Taf. 16, 3 und 23, 1 aus Oedenburg in Ungarn, Hallstadtzeit). [Über die Prunkgefäße bei den Aegyptern s.H. SCHÄFER, in SETHES Unters. zur Gesch. Aeg. IV.]-Cylinder eines Beamten Naramsins: CESNOLA STERN Taf. 75, 1; andere jüngere Cylinder ebenda; auch der Cylinder eines Schreibers bei OHNEFALSCH-RICHTER, Kypros S. 87 Fig. 111 mag noch der Zeit des Reichs von Akkad angehören. – Über die nackte cyprische Göttin vgl. v. FRITZE, Archäol. Jahrbuch XII 199ff. Das troische Bleiidol: Troja und Ilion S. 363f. Katalog S. 255 no. 6446, wodurch die älteren Angaben und Abbildungen antiquiert sind; die Bronzefigur Troja und Ilion S. 338. Katalog S. 242 no. 6054. Mit Recht hat HEUZEY hervorgehoben, daß in der mediceischen Venus die letzte Umbildung dieses uralten Typus vorliegt.


499. Die völlige, kaum durch lokale Variationen etwas modifizierte Übereinstimmung der Funde von Troja, Phrygien und Cypern legt die Vermutung nahe, daß wir es hier mit Erzeugnissen einer einheitlichen Bevölkerung zu tun haben, die dann mit der ursprünglichen kleinasiatischen Rasse identisch sein würde, die wir kennen gelernt haben. In der Tat ist es nicht nur wahrscheinlich, daß die Urbevölkerung von Cypern diesem Stamm angehört, sondern es finden sich auch Spuren spezieller Beziehungen zwischen Cypern und Troja (§ 491 A.). Freilich können diese auch auf dem Seewege, durch Wanderungen, vermittelt sein. Denn ohne Zweifel hat ein reger [751] Seeverkehr alle Küsten Kleinasiens umfaßt. Die Blüte und der Reichtum Trojas beruht offenbar schon in dieser ältesten Zeit ganz wesentlich auf seiner Lage in der Nähe der großen Meerstraße des Hellesponts; und die Figur der Göttin (§ 498) beweist einen bis nach Cypern reichenden Verkehr, der dann wieder von dieser Insel aus nach Sinear hinüberreicht. Auch mit dem Niltal hat Cypern gewiß seit alters in Verbindung gestanden; Scherben aus der zwölften Dynastie stammen von cyprischen Gefäßen (§ 291). Reger ist freilich der Handel Cyperns mit Aegypten und ebenso der Import cyprischer Waren in Palaestina erst in den folgenden Jahrhunderten geworden. Damals bildete die Insel, wie die aegyptischen Angaben lehren, einen einzigen Staat, der den Namen Alašia trägt. In Troja stammen die Fayenceperlen, die sich in zwei Schätzen gefunden haben (§ 495), wohl aus Aegypten, in dem einen außerdem ein blaues Fayencestück, das vielleicht die Verkleidung eines Kastens bildete. Elfenbein dagegen scheint in den älteren Ansiedlungen noch nicht vorzukommen. – Auf Einflüsse von Sinear aus, die wohl auf dem Landwege nach Troja gelangt sind, dürfte die gelegentliche Verwertung von Siegelcylindern und konischen Siegeln hinweisen; die Darstellungen auf denselben sind jedoch nicht Kopien babylonischer Muster wie auf Cypern, sondern stammen aus der einheimischen Formensprache. Nicht ausgeschlossen ist auch, daß der hochentwickelte Ziegelbau, der die zweite Stadt von Troja charakterisiert, in aus Sinear gekommenen Anregungen wurzelt, wenn gleich die Ziegel ungebrannt bleiben; Lehmziegel mit Holzfachwerk finden sich auch in den chetitischen Bauten (§ 501).


Daß das in den Amarnatafeln oft vorkommende Alašia Cypern ist, hat W. M. MÜLLER, Z. Ass. X 257 zuerst erkannt; der Name hat sich in dem des Apollon Αλασιωτας in Tamassos (phoenikisch durch םתיהלא transkribiert, als Beiname des Ršp = Apollon) erhalten: JENSEN, Z. Ass. X 380. Die Aegypter geben Alašia durch 'rs wieder; daneben bezeichnen sie die Insel gewöhnlich durch Asi (Lesung unsicher; Hauptprodukt Kupfer). Das Eliša des A. T. hat mit Alašia nichts zu tun, sondern [752] kann nur Karthago sein. – Fayence: GÖTZE in Troja und Ilion S. 339f. 385. 391.


500. Daneben bestehen Verbindungen nach Norden. Ein direktes Zeugnis dafür würden zwei Bernsteinperlen bieten, wenn es sicher wäre, daß sie dem einen der eben erwähnten Schätze oder überhaupt den Ruinen von Troja angehören. Um so zahlreicher sind die Berührungen der trojanischen Kultur in Technik, Gefäßformen, Dekorationsweise, Geräten und Waffen nicht nur mit den Funden aus thrakischen Grabhügeln (bei Salonik), sondern auch mit den Funden der jüngeren neolithischen Zeit aus dem mittleren und östlichen Europa, vor allem aus dem Donaugebiet (vgl. § 533). In vielen Fällen liegt hier gewiß nur analoge Entwicklung vor-gleichartige Produkte finden sich nicht nur in Etrurien, sondern ebenso vielfach in allen Erdteilen –, während in anderen ein historischer Zusammenhang unverkennbar scheint. Die Frage, ob dabei der entscheidende Einfluß von Süden nach Norden gegangen ist oder umgekehrt, wird zur Zeit eifrig diskutiert, ist aber noch nicht spruchreif: vermutlich werden beide Richtungen des Austausches sich fortwährend gekreuzt haben. Vollends ganz unmöglich ist es, zu entscheiden, ob neben diesem kulturellen Austausch auch ethnographische Verwandtschaft anzunehmen ist, ob etwa bestimmte Völker als Träger bestimmter kultureller Errungenschaften, technischer und künstlerischer Ideen zu betrachten sind und diese innerhalb eines von ihnen okkupierten Gebiets zur Herrschaft gebracht haben. Im allgemeinen kann man mit derartigen Hypothesen nicht vorsichtig genug sein. Alle Geschichte lehrt, daß jede Kultur; vor allem aber jede technische Errungenschaft, und ebenso die Moden des Stils, weit über die Grenzen von Staat und Volkstum hinausgreift-es sei hier nur einerseits an die Verbreitung des romanischen und des gotischen Stils, andrerseits an die Verbreitung des von Amerika gekommenen Tabaks, des aus Arabien stammenden Kaffees und des chinesischen Tees über alle Gegensätze nicht nur der Rassen, sondern auch der Religionen hinweg erinnert. Verbindung eines bestimmten [753] Stils mit einem bestimmten Volkstum ist nur da möglich, wo er aus einer bereits zu höheren Stufen gelangten Kultur erwächst und zum charakteristischen Ausdruck des sie tragenden Volkstums und seiner Anschauungen wird, wie in Aegypten oder Sinear oder in der entwickelten griechischen Kultur; auch da sucht er dann weit über dies Volk und seinen Staat hinauszugreifen, verrät aber bei Fremden in der Regel die Entlehnung durch Mißverständnisse und Umbildungen. Diese Vorbedingungen aber fehlen auf den Gebieten, mit denen wir es hier zu tun haben; das Sonderleben und die individuellen Anschauungen der einzelnen Völker sind in »prähistorischer« Zeit noch wenig entwickelt, und soweit sie bereits in Keimen vorhanden sind, für uns aus dem erhaltenen Material nicht erkennbar. Die primitive Kunstübung dieser Zeit, und ebenso z.B. später die des geometrischen Stils, entbehrt noch der individuellen Eigenart, die erst der Kamaresstil und dann der Stil der Blütezeit Kretas erreicht, und kann sich daher unterschiedslos über weite Gebiete und ethnographisch ganz verschiedene Völker ausbreiten. Andrerseits können die lokalen Variationen, die wir überall finden, sehr wohl innerhalb desselben Volkstums, ja desselben Stammes und Staats von Ort zu Ort auftreten; und ein Stilwechsel setzt überhaupt niemals notwendig das Auftreten eines neuen Volkselements voraus, sondern vollzieht sich sehr häufig (wie eben die schon erwähnten fundamentalen Stilwechsel im Mittelalter) inmitten einer durchaus stabilen Bevölkerung. Gewiß wird die rüstig vorschreitende »prähistorische« Forschung noch manche geschichtliche und ethnographische Aufklärung bringen; aber schwerlich wird die These sich bewahrheiten, von der viele Forscher ausgehen, daß sich die verschiedenen Völker der Urzeit nach den Stilen und Stilvariationen der Funde scheiden lassen und daß diese Stile überhaupt mit einem bestimmten Volkstum verbunden und von ihm geschaffen seien (vgl. § 534).


Ob die beiden Bernsteinperlen der SCHLIEMANNSCHEN Sammlung dem Funde L und überhaupt Troja angehören, ist nach GÖTZE in Troja und Ilion S. 340 zweifelhaft. – Beziehungen der trojanischen zu den [754] europäischen Kulturen: GÖTZE ib. S. 373. 393. HUBERT SCHMIDT, Troja-Mykene-Ungarn, Z. f. Ethnologie 1904. Über die Funde der Tumuli von Salonik: P. TRAEGER, Z. f. Ethnol. 1901. 1902. H. SCHMIDT, Die Keramik der maked. Tumuli ib. 1905.


Quelle:
Eduard Meyer: Geschichte des Altertums. Darmstadt 81965, Bd. 1/2, S. 748-755.
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