Kupfer

[674] Kupfer (cuprum, venus), ein seit den ältesten Zeiten bekanntes unedles, dehnbares, schweres Metall, nach der Insel Cypern benannt. Es kommt in der Natur gediegen, als kohlensaures K.oxydul, als kohlensaures K.oxyd im Malachit u. K.lasur; als kieselsaures im Kieselmalachit; als salzsaures im Atakamit; als phosphorsaures im Oliven- und Phosphormalachit; als arseniksaures im Crinit und im Oliven- und Linsenerz; sodann mit Schwefel und Eisen verbunden als K. kies und Bund-K.erz, wie auch noch in Verbindung mit anderen Schwefelmetallen vor. Das gediegene K. findet sich theils krystallisirt, theils in moos-, draht- oder astförmigen Gestalten, auch in Platten, derb, eingesprengt, in eckigen Stücken, Körnern u. als Anflug, im Grund-, Uebergangs- u. Zechsteingebirge; in besonders großen Massen – bis zu 2000 Pfd. – wurde es am obern See in Nordamerika gefunden. Die schönsten u. größten Malachite kommen am Ural vor. Im J. 1835 wurde zu Nischney-Tazil eine Malachitmasse von 14000 russ. Pfdn. an den Tag gefördert. Die ausgezeichnetsten Krystalle der K.lasuren kommen von Chessy bei Lyon; andere schöne Abänderungen aus Ungarn, dem Banat, Schlesien, Sibirien, Tyrol u. dem Schwarzwalde. Das geschmolzene K. ist sehr hart, elastisch und hat ein spec. Gewicht von 8,92. Seine vielfache Verwendung zu Geräthen, Münzen, zum Decken der Dächer etc. ist bekannt. Seine Verbindung mit Arseniksäure, mit Essigsäure etc. liefert grüne Farben, erstere das Kaisergrün, letztere den Grünspan. Auch als Arzneimittel wird das K. sowohl äußerlich als innerlich angewendet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 674.
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