Schubert [1]

[126] Schubert, Gotthilf Heinr. von, Naturforscher, Philosoph u. religiöser Volksschriftsteller, geb. 1780 zu Hohenstein im Schönburgischen, studierte zu Leipzig und Jena, war von 1803 an einige Jahre praktischer Arzt, wurde 1809 Director des Realinstituts zu Nürnberg, 1819 Bergrath und Professor der Naturgeschichte zu Erlangen, lehrt seit 1826 in München. S. ist ein Hauptvertreter der unter dem Einflusse der Romantik stehenden Wissenschaft und gehört mit Oken, Solger, Steffens u.a. namentlich zu den Weiterbildern der Schellingschen Naturphilosophie, die er so phantasiereich und poetisch verarbeitete, wie dies seinem tiefen Gemüthe und seiner mystischen Religions- und Weltanschauung Bedürfniß war. Von seinen Schriften, die sich insgesammt durch ihre dichterische Sprachfülle auszeichnen, nennen wir: Ahnungen einer allgemeinen Geschichte des Lebens (1806), Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808, 4. Aufl. 1840), Symbolik des Traumes (1814), Altes u. Neues aus dem Gebiete der innern Seelenkunde (Lpz. u. Erl. 1817–44, 5 B.), die Urwelt und die Fixsterne (2. Aufl. 1839), Geschichte der Seele (1830, 1835), die Krankheiten und Störungen der menschlichen Seele (Stuttg. 1845), das Weltgebäude (1852), Geschichte der Natur als 3. Aufl. der allg. Naturgeschichte (1853, 2 Bde.), Abriß der Mineralogie (1853), der Spiegel der Natur, die Zaubereisünden (1854), der [126] neue Robinson (3. Aufl. 1853). Nicht vergessen darf werden das »Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten durch Salzburg, Tyrol und die Lombardei« (Erl. 1823, 1834) sowie die Reisebeschreibungen durch das südl. Frankreich und Italien und in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 126-127.
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