Mange

[293] Mange (Mangel, Drehrolle), Maschine zum Glätten von Wäsche und Zeugen.

Die einfachste Mange ist die Handrolle. Größere und daher wirksamere Mangen bestehen aus einem hölzernen Gerüst, das eine ganz glatte Tafel von starken Bohlen trägt. An letzterer wird ein mit Steinen beschwerter Karten mit glattem Boden auf hölzernen Walzen hin und her bewegt (Kastenmange), wobei die zu glättenden Zeuge um die Walzen gewickelt sind. Die Bewegung des Kastens erfolgt in der Regel durch ein eigenartig gestaltetes Zahnrad (s. Mangelrad) mittels einer Kurbel. Die Kastenmange nimmt viel Raum in Anspruch; sie arbeitet sehr geräuschvoll und ihre Produktion ist verhältnismäßig gering. Zur Abstellung diese Uebelstände baut man hydraulische Mangen mit zwei oder mehreren Stahlwalzen, die ihrer Konstruktion nach zu den Kalandern gezählt werden können. Die älteren Systeme hattet noch Tische. Eine der neueren Maschinen, welche die Arbeit der alten Kastenmange gut nach ahmt, besteht im Prinzip aus zwei Stahlwalzen, die in einem starken eisernen Gestell gelagert sind; hierbei fällt der beweglichen oberen Walze die Funktion des beweglichen Kastens zu während die untere festgelagerte Walze den Tisch ersetzt. Zwischen diese beiden Walzen wird die vorher auf Holzrollen stramm aufgewickelte Ware eingeschoben, hierauf durch hydraulische Pressen die obere Walze gegen die untere gedrückt und mittels Hebel und Zahnradübersetzung die rotierende Bewegung der Walzen herbeigeführt.


Literatur: Grothe, H., Die Appretur der Gewebe, Berlin 1882, S. 475.

A. Singer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 293.
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