Zechstein

[969] Zechstein (Zechsteinformation), die oberste und jüngste der paläozoischen Formationen, unter dem Buntsandstein und über dem Rotliegenden lagernd oder letzteres vertretend.

In der Hauptsache eine kalkig-mergelige Meeresablagerung mit untergeordneten Zwischenlagen von Schieferton, Sandstein und Konglomerat. Vielfach sind die Kalksteine dolomitisch und aus Korallen zusammengesetzt. – Die Schichtengruppe umgibt die alten paläozoischen Gebirgsmassen Mitteleuropas (nicht der Alpen) als schmale Bänder (Harz, Thüringer Wald, Rheinisches Schiefergebirge, Odenwald u.s.w.), meist in flacher und wenig gestörter, seiten gefalteter (nördlich vom Harz) Lagerung. Viele Kalke eignen sich zur Zementbereitung oder dienen bei oolithischer und poröser Beschaffenheit als Hochbaumaterial. Dolomite in lockerer, sandiger Beschaffenheit dienen als Düngemittel (Dolomitasche). Besonders wichtig ist an der unteren Grenze der Formation der sogenannte Kupferschiefer (s. Bd. 5, S. 781) oder Kupferletten, ein bis 0,5 m mächtiger schwarzer, bituminöser Mergel mit Kupfererzen (Kupferkies, -glänz u.s.w.) und einem mittleren Kupfergehalt von 5%. Bedeutender Bergbau in der Umgebung von Mansfeld am Harz. Nicht minder technisch wichtig und fast auf der Erde einzig dastehend und durch zahlreiche Tiefbohrungen erschlossen ist die mehrere hundert Meter mächtige Einlagerung von Gips, Steinsalz und Kalisalzen in der oberen Abteilung der Formation in Thüringen, Hessen, Hannover, Meklenburg, Westfalen, Provinz Sachsen, Mark Brandenburg, Posen u.s.w.


Literatur: Beyschlag u. Everding, Zur Geologie der deutschen Zechsteinsalze, in Deutschlands Kalibergbau, Berlin, Geolog. Landesanstalt, 1907; für Kupferschiefer: Stelzner-Bergeat. Die Erzlagerstätten, Leipzig 1904–06, Bd. 2.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 969.
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