Anicet-Bourgeois

[531] Anicet-Bourgeois (spr. -ßä-burschŭá), Auguste, franz. Theaterdichter, geb. 25. Dez. 1806 in Paris gest. daselbst 12. Jan. 1871, genoß als der Sohn armer Eltern eine sehr dürftige Erziehung. Nachdem er 1825 sein erstes Stück, das Melodrama »Gustave, ou le Napolitain«, mit Erfolg auf die Bühne gebracht, widmete er sich ganz der Bühnenschriftstellerei. Er schrieb Volksstücke im gröbern Stil, Lustspiele, Vaudevilles, Texte zu komischen Opern, Tragödien, im ganzen etwa 200 Werke, allerdings nicht ohne Beihilfe von Mitarbeitern, unter denen Dennery, Masson, Ducange, Lockroy, Villeneuve und Brisebarre Erwähnung verdienen, während umgekehrt mehrere der besten Stücke, die den Namen Alex. Dumas' tragen (z. B. »Térésa«, »Angèle« und »Catherine Howard«), A. zum Verfasser haben. In den letzten Jahren seines Lebens schrieb er fast nur noch Feerien. Von seinen Stücken haben sich auf dem Repertoire erhalten. »J'enlève ma femme«, »Passé minuit«, »La joie de la maison«. »Les trois épiciers«, »Le maître d'école«. »La petite Fadette«, »La fiole de Cagliostro«, »Pascal et Chambord«, »Cotillon III« etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 531.
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