Bute [2]

[658] Bute (spr. bjūt), John Stuart, Graf von, brit. Staatsmann, geb. 26. Mai 1713 aus einem schottischen Geschlechte, das von einem natürlichen Sohn König Roberts II. abstammte, gest. 10. März 1792, ward 1737 ins Parlament gewählt und hielt sich zur Opposition. Nicht wieder gewählt, zog er sich auf die ihm gehörige Insel B., eine der Hebriden, zurück. 1745 ging er nach London, wurde Günstling des[658] Prinzen Friedrich von Wales und nach dessen Tod Erzieher des nachmaligen Königs Georg III. Nach dessen Thronbesteigung 1760 wurde B. Mitglied des Geheimen Rates und entfernte alle Personen, die seinen ehrgeizigen Plänen im Wege standen, aus der Nähe des Königs. B. wurde im März 1761 Staatssekretär und übernahm nach dem Sturz Pitts im Oktober die Leitung des Ministeriums. Den im Dezember 1761 ablaufenden Subsidienvertrag mit Friedrich d. Gr. erneuerte er nicht, sondern schloß 3. Nov. 1762 den Präliminarfrieden zu Fontainebleau mit Frankreich, nahm aber schon 8. April 1763 seine Entlassung. B. lebte seitdem auf seinem Schloß Lutton in Berkshire, mit wissenschaftlichen, insbes. botanischen Studien beschäftigt. Für die Königin von England verfaßte er ein Prachtwerk über die britische Flora: »Botanical tab! es«, 9 prachtvoll ausgestattete Quartbände, von denen nur 12 Exemplare gedruckt wurden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 658-659.
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