Camperĭo

[727] Camperĭo, Manfredo, ital. Reisender und Handelsgeograph, geb. 1826 in Mailand, gest. 29. Dez. 1899 in Neapel, beteiligte sich 1843 und 1844 an den Aufständen in Italien, wurde infolgedessen verhaftet und 1848 nach Mailand gebracht. Hier von den Italienern befreit, kämpfte er gegen Österreich, nahm, 1849 verwundet, seinen Abschied und ging, nachdem er die Türkei bereist hatte, nach Australien. 1859 und 1866 focht er in Italien als Kavalleriekapitän gegen Österreich und nahm 1867 abermals seinen Abschied, um nach Ägypten zu gehen, wo er die Arbeiten am [727] Suezkanal besichtigte. Nach seiner Rückkehr beschäftigten ihn vornehmlich handelsgeographische Fragen. Als Delegierter mehrerer Handelskammern und der Direktion der südlichen italienischen Eisenbahnen zur Eröffnung des Suezkanals entsandt, befuhr er den Nil bis Assuân und ging von da nach Ostindien, Ceylon und Java. Nach Italien zurückgekehrt, wurde er bald ins Parlament gewählt und gründete 1876 die Zeitschrift »Esploratore« und die Gesellschaft für die kommerzielle Erforschung Afrikas. In deren Auftrag bereiste er 1879–81 Tunis, Tripolis und Bengasi; auch besuchte er dreimal die Kolonie Erythräa. Außer zahlreichen Aufsätzen schrieb er: »Da Assab a Dogali« (Mail. 1887) und »L'Eritrea nel XX secolo« (das. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 727-728.
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