Christiansand

[111] Christiansand (Kristiansand), das südlichste Stift Norwegens, im O. und N. von den Stiftern Christiania und Vergen, im W. und S. von dem Skagerrak und der Nordsee begrenzt, umfaßt die vier Ämter: Bratsberg, Lister-Mandal, Nedenes und Stavanger und enthält 40,948 qkm (743,6 QM.) mit (1900) 378,120 Einw. (9 auf 1 qkm). Es zerfällt in 18 Propsteien und 99 Pastorate. – Die gleichnamige Stadt daselbst, im Amt Lister-Mandal, angelegt 1641 auf einer ebenen, sandigen Landzunge an der Mündung der Torridalselv in die Christiansandbucht des Skagerrak, Endpunkt der Eisenbahn Byglandsfjord-C., die regelmäßigste Stadt in Norwegen, mit (1900) 14,701 Einw., hat eine gotische Domkirche, ein Gymnasium und eine Navigationsschule, 4 Schiffswerften, ein Elektrizitäts- und ein großes Sägewerk. Die Stadt hat einen leicht zugänglichen, durch neue Festungswerke geschützten Hafen, in dem die von Christiania nach Bergen, Hull, London, Newcastle, Hamburg, Rotterdam und die von Drontheim nach Hamburg, Kopenhagen und Stettin gehenden Dampfschiffe anlegen. In Marvigen, 3 km von der Stadt, ist[111] eine kleine Flottenstation. Bedeutend ist die Fischerei sowie auch Schiffahrt und Handel. 1900 besaß die Stadt 112 Fahrzeuge von 51,428 Ton. Es kamen vom Ausland an 623 Fahrzeuge von 109,191 T. und gingen dorthin ab 712 Schiffe von 199,045 T.

Kärtchen des Christianiafjorbs.
Kärtchen des Christianiafjorbs.

Der Wert der Ausfuhr, hauptsächlich in Holzwaren und in Fischen bestehend, betrug 3,014,000, der der Einfuhr 7,532,500 Kronen. C. ist Sitz des Stiftsamtmannes und des Bischofs, einer Abteilung der Norwegischen Bank und eines deutschen Konsuls.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 111-112.
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