Deecke

[577] Deecke, Wilhelm, Philolog, geb. 1. April 1831 in Lübeck, gest. 2. Jan. 1897 in Straßburg, studierte 1848–52 in Leipzig und Berlin und ward 1855 Direktor der höhern Töchterschule in Lübeck, 1870 Oberlehrer an der Realschule in Elberfeld, 1871 Konrektor am Lyzeum in Straßburg, 1879 daselbst Direktor, 1884 (strafversetzt durch Manteuffel) in Buchsweiler, 1890 in Mülhausen. Er war ein hervorragender Forscher auf dem Gebiete der altitalischen und vorhistorischen Sprachen. Seine Hauptwerke sind: »Die deutschen Verwandtschaftsnamen« (Weimar 1870); »Corssen und die Sprache der Etrusker« (Stuttg. 1875); »Etruskische Forschungen« (das. 1875, fortgesetzt mit Pauli als »Etruskische Forschungen und Studien«, 1876–84,6 Hefte); »Der Ursprung der kyprischen Silbenschrift« (Straßb. 1877); »Die Falisker« (das. 1888); »Lateinische Schulgrammatik nebst Erläuterungen« (Berl. 1893). D. besorgte auch eine neue Ausgabe der »Etrusker« von K. O. Müller (Stuttg. 1877, 2 Bde.) und bearbeitete in Collitz' »Sammlung der griechischen Dialektinschriften« (Bd. 1, Götting. 1883) die griechisch-kyprischen Inschriften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 577.
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