De Long

[615] De Long, George Washington, Nordpolfahrer, geb. 22. Aug. 1844 in New York, gest. 30. Okt. 1881, machte 1873 eine Fahrt ins Nördliche Eismeer zur Aufsuchung der Polaris mit und führte 1879 die Bennettsche Polarexpedition, die mit dem Schiff Jeanette durch die Beringstraße dem Nordpol zustreben sollte. Das Schiff fror schon 5. Sept. 1879 in der Nähe der Heraldinsel ein und trieb nach Nordwesten, wobei die Jeanette- und Henrietta-Inseln entdeckt wurden. Nachdem es 13. Juni 1881 vom Eise zerdrückt war, suchte die Mannschaft in drei Booten die Nordküste Sibiriens zu erreichen. Dabei wurde 28. Juli die Bennettinsel entdeckt; am 17. Sept. erreichte D. die Lenamündung, auf dem Weitermarsch aber fand er und seine ganze Abteilung bis auf zwei vorausgeschickte Leute den Hungertod. Das zweite Boot war noch vor Erreichung der Küste mit allen Insassen untergegangen, nur der Mannschaft des dritten gelang es, sich zu retten. Erst 23. März 1882 fand Melville die Überreste De Longs und seine Tagebücher. Letztere wurden von seiner Witwe veröffentlicht in »The voyage of the Jeanette« (Boston 1883, 2 Bde.). Über die zu seiner Aufsuchung ausgesandten Expeditionen vgl. Gil der, Ice-pack and Tundra (Lond. 1883; deutsch, Leipz. 1883), und Melville, In the Lena Delta (Boston 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 615.
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