Diadóchen

[859] Diadóchen (griech., »Nachfolger«), die Feldherren Alexanders d. Gr., die seit seinem Tode 323 v. Chr. um den Besitz der von ihm beherrschten Länder langjährige Kriege führten. Die bedeutendsten unter ihnen waren: Antigonos und sein Sohn Demetrios Poliorketes, Antipatros und sein Sohn Kassandros, Ptolemäos, Seleukos, Lysimachos, Eumenes. Die Zeit dieser Kämpfe, die durch die Schlacht bei Ipsos 301 einen gewissen Abschluß erhielten, heißt die Diadochenzeit. Es entwickelte sich damals ein neues, auf griechischer Bildung beruhendes System von Staaten (s. die Karte »Reich Alexanders des Großen«, Bd. 1), die man als hellenistische zu bezeichnen pflegt. Die wichtigsten waren Ägypten unter den Ptolemäern, Syrien unter den Seleukiden und Makedonien unter den Nachkommen des Antigonos Gonatas, zu denen 282 v. Chr. noch das Reich von Pergamon unter den Attaliden kam. Alle diese Reiche wurden nach und nach dem römischen Reich einverleibt. Vgl. Droysen, Geschichte der D. (2. Aufl., Gotha 1878); Niese, Geschichte der griechischen und makedonischen Staaten seit der Schlacht bei Chäronea (das. 1893–1903, 3 Bde.); Kaerst, Geschichte des hellenistischen Zeitraums, Bd. 1 (Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 859.
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