Fabri

[245] Fabri, 1) Friedrich, evang. Theolog und Kolonialpolitiker, geb. 12. Juni 1821 in Schweinfurt, gest. 18. Juli 1891 in Würzburg, 1848 Stadtvikar in Würzburg, 1851 Pfarrer zu Bonnland bei Würzburg, 1857–84 Inspektor der rheinischen Mission zu Barmen, 1889 Honorarprofessor zu Bonn. Er schrieb unter anderm: »Briefe gegen den Materialismus« (Stuttg. 1856, 2. Aufl. 1864); »Die politische Lage und die Zukunft der evangelischen Kirche in Deutschland« (anonym Gotha 1867,3. Ausg. 1874) und »Staat und Kirche« (3. Aufl., das. 1872), beides wiederholt in den »Kirchenpolitischen Schriften« (das. 1874); »Wie weiter? Kirchenpolitische Betrachtungen zum Ende des Kulturkampfes« (das. 1887). Seine Schrift »Bedarf Deutschland der Kolonien?« (3. Aufl., Gotha 1884) gab den kolonialpolitischen Fragen nachhaltigen Anstoß, die er in seiner letzten Schrift: »Fünf Jahre deutscher Kolonialpolitik« (das. 1889), noch einmal in ihren bisher erzielten Erfolgen und Mißgriffen beleuchtete. Briefe aus seinem Nachlaß erschienen u. d. T.: »Im Lenz der Liebe« (hrsg. von E. Frommel, Berl. 1895).

2) Johannes, Bischof von Wien, s. Johannes Faber.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 245.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika