Feuer [1]

[494] Feuer, eine aus gleichzeitiger Licht- und Wärmeentwickelung gebildete Erscheinung. Tritt sie an festen oder flüssigen Körpern auf, so nennt man sie Glut, bei Gasen Flamme. Wo Licht ohne nachweisbare Wärme entwickelt wird, spricht man nicht von F., wie z. B. beim Phosphoreszieren. Im Altertum hielt man das F. für etwas Materielles, und Aristoteles nennt es eins der vier Elemente. S. Feuerzeuge und Feuer, flüssiges. Vgl. Lindner, Das F., kulturhistorische Studie (Brünn 1881); Heumann, Das F. (Basel 1883). Über die Umstände, unter denen Feuererscheinungen auftreten, vgl. Licht und Wärme. – F. heißen auch die bei der Darstellung und Verarbeitung von Schmiedeeisen benutzten Feuerstätten, die, mit Holzkohlen, Koks oder Steinkohlen geheizt, zur Hervorbringung oxydierender Wirkung (Frischfeuer, Feineisenfeuer, Feuergrube), zur Reduktion (Rennfeuer) oder zum Erhitzen (Wärme-, Schmiede-, Schweiß-, Gärbfeuer etc.) dienen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 494.
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