Giese

[831] Giese, Ernst Friedrich, Architekt, geb. 16. April 1832 in Bautzen, gest. 12. Okt. 1903 in Charlottenburg, bildete sich seit 1852 auf der Dresdener Kunstakademie bei Nicolai, hielt sich nach Beendigung seiner Studien drei Jahre in Italien auf und begann 1857 seine selbständige Tätigkeit. 1860 wurde er als Lehrer der Baukunst an die Akademie in Düsseldorf berufen, kehrte aber nach zwölfjähriger Lehrtätigkeit nach Dresden zurück, wo er sich 1874 mit dem Architekten Paul Weidner verband. In Gemeinschaft mit ihm beteiligte er sich an vielen Wettbewerben, die iam auch Preise einbrachten. Von diesen Entwürfen sind zur Ausführung gelangt: das Stadttheater und die Kunsthalle in Düsseldorf (1873 und 1878), die Lutherkirche (1882) und der Zentralbahnhof in Dresden (1895–99). Außerdem haben G. und Weidner zahlreiche Privathäuser und Villen in Dresden und Umgebung, die Oberlausitzer Bank in Zittau und das Gewandhaus in Bautzen erbaut. Sie bevorzugen den Stil der italienischen Hochrenaissance. Von 1878–1901 war G. Professor am Polytechnikum in Dresden. 1901 nahm er seinen Wohnsitz in Charlottenburg bei Berlin.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 831.
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